Die russische Filmwirtschaft hielt man für total ausgestorben, bis Regisseur Timur Bekmambetow mit einem kleinen Budget von vier Millionen Dollar durch " Wächter der Nacht " einen wahren Hype auslöste. In Russland brach der Film alle Kassenrekorde und auch in Deutschland unter 20th Century Fox lief er sehr gut an. Auch was man aus dem winzigen Budget herausgeholt hat, ist hoch zu loben, da können sich diverse B-Regisseure noch eine Scheibe abschneiden. Das Drehbuch entstammt einem Roman " Nochnoi dozor ", nun ist gerade mit " Wächter des Tages " ein zweiter Teil im Kommen. Leider kann ich mit diesem düsteren Fantasyfilm überhaupt nichts anfangen und war dementsprechend enttäuscht.
Story:
Zwischen den Mächten des Guten und des Bösen herrscht seit tausenden von Jahren Waffenstillstand. Doch der Seher Anton ( Konstantin Khabensky ) sieht dieses Gleichgewicht durch seine Visionen bedroht. Es geht um einen kleinen Jungen, welcher von den Wächtern des Tages bedroht wird. Anton beschließt den Jungen zu beschützen, doch die Gegenseite versucht den Jungen mit allen Mitteln auf ihre Seite zu ziehen. So wird bald der Waffenstillstand gebrochen und der Kampf gegen Gut und Böse beginnt von Neuem.
Schon bei der Story hapert es, denn einige Handlungsstränge passen überhaupt nicht zusammen und tuen vor allem überhaupt nichts zur Sache. Daneben stopft Bekmambetow den Film ohne Ende mit Stilmitteln voll, die ewigen Zeitlupen nerven irgendwann, vor allem in der sehr sparsam gesetzten Action. Zugegeben, das Ganze sieht schon stylisch aus und die Kulisse ist richtig düster, aber die Vergleiche mit " Matrix " und " Blade " halte ich für vollkommen fehl am Platz, da man hier nur einige Dinge kopiert, wie zum Beispiel das Blut trinken, oder den Technolook.
Leider kommt der Film auch überhaupt nicht in die Pötte, nach einem starken Anfang mit einer blutigen Schlacht, geht es schnell bergab. An Action gibt es so gut wie überhaupt nichts und die Dialoge sind eher lahm und ziehen den Film unnötig in die Länge. Spannung kommt nur ganz selten auf. Ein paar blutige Effekte sind wirklich sehr gut in Szene gesetzt, wie die anfängliche Schlacht, der blutige Kampf mit dem Vampir, der wiederum durch Stilmittel ziemlich versaut wurde. Der Kampf Gut gegen Böse kommt nie richtig in die Gänge und das Finale ist so schlapp wie banal. Daneben gibt es einige Lächerlichkeiten, wie den Bus der ein Salto über einen Passanten schlägt und dann ganz normal weiterfährt, oder die Eule Olga welche sich in eine Frau verwandelt, aber solche Fantasysachen sind auch nicht mein Ding.
Den Darstellern kann man keine Vorwürfe machen, Konstantin Kabhensky als Anton gibt den heruntergekommenen Helden glaubwürdig. Peinliche Charaktere oder Darsteller werden ganz vermieden.
Fazit:
Ich kann mit " Wächter der Nacht " fast gar nichts anfangen, der Film gefällt mir einfach nicht. Stilmittel werden übertrieben angewendet, die Story ist eher schwach, die Umsetzung lahm, die Action und Spannung kommen zu kurz. Die blutigen Effekte sind richtig gut geworden, genauso wie der düstere Look. Auch die Darsteller machen ihre Sache gut.
Mit " Blade " und " Matrix " würde ich den Film überhaupt nicht vergleichen, nur in einer Beziehung hat man recht, der Film ist anders, ganz anders.