Als Trittbrettfahrer erfolgreicher Trilogien wie Herr der Ringe oder Matrix wird Wächter der Nacht nicht funktionieren. Ohne hier auf die Inhalte des Filmes näher einzugehen - dies wurde bereits hier zur Genüge getan - werde ich den Fokus auf die Machart und Dynamik des Filmes lenken. Das Urproblem des Streifen findet sich in der Tatsache, dass über knapp zwei Stunden keine Spannung aufkommen will. Motiviert durch den zugegeben genial gemachten Trailer ist die Grundeinstellung sicher eine Positive, doch dieser Vorschussbonus verliert sich im Lauf der ersten halben Stunde. Irgendwie passiert nichts wirklich Interessantes, im Gegenteil, es stellt sich eher die Frage, wohin die Aneinanderreihung von durchschnittlich aufregenden Sequenzen führen soll. Haben die eingangs erwähnten Triologien eine Dynamik, die einen Handlungsstrang in den Nächsten fliessen läßt, so ist hier kein Gesamtbild zu erkennen. Das gesamt Machwerk wirkt erzwungen und logisch nicht konsequent durchdacht, die Schnittfolgen und optischen "Reisser" sind unübersichtlich und verwirrend und lenken noch zusäzlich von der lahmen Handlung ab. Schauspielerisch gibt es hier nichts zu ernten, unmotivierte und auf seltsam cool getrimmte Charaktere tragen ihres dazu bei, dass es zu keiner Identifkation mit irgendeiner Person (gewünscht wäre wohl Anton) kommt.
Was dem ganzen Film den Rest gibt, sind die vielen Sequenzen, die entweder nur lachhaft (das Herumgewerfe der noch stocksteifen Eule, der turbogetriebene LKW der sich wie in einem Videospiel durch den Verkehr bewegt oder die peinliche Auflösung der hochdramatisierten Verfluchten) oder einfach nur schlecht (funktionierende Reklametafeln bei einem Stromtotalausfall, die sinnlose Nebengeschichte mit dem Flugzeug, etc.) sind.
Zusammenfassend ein entäuschender Kinoabend, die drei Punkte nur deshalb, weil einige kleine Ideen - sowohl optischer als auch inhaltlicher Natur - innovativ, spannend oder witzig sind.