Noch so ein Video Nasty, bei dem man das Verbot in England getrost hinterfragen kann... Vermutlich, weil zur damaligen Zeit noch ganz andere moralische Ansichten galten, als sie heute der Fall sind. Ich persönlich habe mich weder zu Tode gefürchtet noch sonst irgendwie traumatisiert den Fernseher verlassen...
Der deutsche Kultstar Udo Kier hantiert zwei, drei Mal mit dem Küchenmesser rum, was auch gewisse blutige Stellen hinterlässt. Auch ist das Ganze künstlerisch recht wertvoll umgesetzt worden, Stichworte: Mindbender, Halluzinationen und so. Allerdings reicht das längst nicht aus, um "House on Straw Hill" in die Kategorie all jener Werke zu hieven, die heutzutage tatsächlichen Kultstatus haben.
Was bleibt ist etwas Mindfuck-Zinnober, in einer Handlung, die im Schneckentempo dahinkriecht. Erinnerungen an den Sam Peckinpah-Thriller "Straw Dogs" werden wach, als zwei notgeile Prolls auftauchen, um das einsamen Anwesen unsicher zu machen. Doch auch bis dahin hat der Streifen qualitativ nicht unbedingt zugelegt, woran sich bis zum Schluss nichts mehr ändern soll.
Den Weichzeichner-Softsex, wie man ihn aus unzähligen anderen Outputs dieses Zeit kann, hat man anderswo schon besser gesehen. Udo Kier darf gleich doppelt ran, dazu gibt es noch etwas Masturbation und eine Lesbenszene. Aufregend geht trotzdem anders.
Fazit: Fades Thrillerdrama mit begrenztem Personenkreis und verworrener Handlung. Das fast schon obligatorische House-Appeal im Titel zieht leider keinen Milimeter. Nichts, was man kennen muss.