Ich war nie ein großer Fan von Historienfilmen ("Braveheart" halte ich für einen der am meisten überschätzen Filme überhaupt), doch "Alexander" finde ich ganz nett. Ich weiß nicht warum der Film so schlecht bewertet ist. Sicher ist "Alexander" nicht das was man ein Meisterwerk nennt, doch mir hat der Film 1000 mal besser gefallen als zum Beispiel Ridley Scotts "Gladiator". Zum einmaligen Ansehen ist der Film auf jeden Fall ok.
Bevor ich aber zu dem komme was gut ist erst mal zum Negativen. Das Star Aufgebot mag ja so ganz nett sein, ist für einen Historienfilm wie diesen aber alles andere als perfekt. Colin Farell als Alexander der Große ist eine absolute Fehlbesetzung, er passt einfach nicht zu der Rolle des Mannes der einst ganz Asien eroberte und außerdem agiert er nicht besonders gut. Angelina Jolie spielt zwar nicht schlecht, passt aber eben so wenig in einen Historienfilm wie Herr Farell und ist außerdem viel zu dick geschminkt, für die Zeit in der der Film spielt (ca 330 v. Chr.) sowieso.
Einzig und allein "Hannibal Lecter" Anthony Hopkins als Geschichtenerzähler hat mich voll und ganz überzeugt. Das er für eine solche Rolle einfach perfekt ist hat er ja bereits in "Hearts in Atlantis" eindrucksvoll bewiesen.
Außerdem ist die erste Stunde relativ langweilig. Bis auf ein paar Dialoge passiert nicht viel und im Grunde hätte man sich das Ganze schenken können.
Als die ersten 60 Minuten dann aber vorbei waren fing der Film an mir zu gefallen. Es gibt eine 25 minütige Schlacht von gigantischem Ausmaß mit atemberaubenden Bildern und Luftaufnahmen wie man sie sonst nur aus dem zweiten Teil von "Herr der Ringe" oder dem Finale von "300" kennt. Ich bin von dieser toll inszenierten Schlacht beeindruckt.
Nicht weniger gelungen ist die große Schlacht gegen die Perser kurz vor Schluss. Oliver Stone inszenierte ein für eine 12er Freigabe erstaunlich blutiges Gemetzel von dem man einfach hin und weg sein muss.
Eins will ich jedoch nicht leugnen. Der Film geht zu lang. "Alexander" hat eine Laufzeit von fast 3 Stunden und geht damit länger als "Spiel mir das Lied vom Tod". Es gibt immer wieder Längen, Passagen in denen einfach zu wenig passiert und ich muss zugeben auch ich habe mich das ein oder andere mal gelangweilt. Doch dank der wenigen, dafür aber gigantischen Schlachten komme ich zu dem Fazit:
"Alexander" ist nett. Im Gegensatz zu seinen genialen Werken "Natural Born Killers", U-Turn" und "Platoon", dem meiner Meinung nach bestem Kriegsfilm aller Zeiten, ist dieses Machwerk eher schlecht, als eigenständiger Film ist "Alexander" aber in Ordnung.