Nach Wolfgang Petersen´s "Troja" kommt nun mit "Alexander" der zweite Monumentalfilm des Kinojahres 2004. Regie hat bei diesem 140 Millionen Dollar Epos kein Geringerer als Oliver Stone geführt, was aber auch nix daran änderte, dass der Film beim US-Publikum durchfiel.
Erzählt wird die Geschichte Alexanders (Colin Farell) vom Plotemäus (Anthony Hopkins), der nach dem Tod Alexanders Herrscher über Ägypten wurde. Zuerst wird Alexanders Kindheit beleuchtet, wie er hin und hergerissen ist zwischen seiner Mutter Olympias (Angelina Jolie) und seinem Vater König Philip (Val Kilmer). Als sein Vater dann ermordet wird, wird Alexander mit 20 Jahren König von Mazedonien. Im Film selbst wird die Ermordung erst später als Rückblick verwendet, nach der Kindheitsbeschreibung und Alexanders Erwachsenwerden geht es weiter mit der Schlacht in Persien, die überaus eindrucksvoll inszeniert wurde. Tausende Komparsen hat man hierzu engagiert und der Aufwand hat sich auch gelohnt. Selten bekommt man als Zuschauer eindrucksvoller altmodisches Hack´n´Slay geboten wie hier. Auch der darauffolgende Einzug in Babylon, wurde pittoresk sehr eindrucksvoll dargestellt. Solch wunderschöne Bilder bekommt man leider viel zu selten präsentiert. Aber auch der weitere Ostvormarsch Alexanders wird optisch opulent dargeboten, wie auch die letzte Schlacht in Indien, wo Stone auch Farbfilter und grobkörnige Bilder einsetzt, um das Leid dieser Schlacht, vor allem aber die persönliche Unfassbarkeit und den Schmerz Alexanders nach dessen Verwundung zum Ausdruck bringt. Er glaubte fest daran das der Mutige das Glück auf seiner Seite hat und musste hier feststellen, das auch er, selbst als Sohn des Zeus, ernsthaft verletzbar ist.
Insgesamt kann man sagen das Colin Farell seine Rolle ganz gut spielt, wenn auch hier und dort etwas an Glaubwürdigkeit fehlt. Angelina Jolie ist hier wieder einmal sehr sexy, auch wenn ihre Rolle von der schauspielerischen Darbietung eher blass bleibt. Aber bei so einem optischen Leckerbissen verzeiht man sowas dann doch noch einmal. Anthony Hopkins spielt routiniert wie gewohnt, wenn auch sichtlich unterfordert. Der Rest vom Schützenfest ist eher unauffällig und macht seine Sache ganz okay, lediglich Rosario Dawson fällt hier, vor allem optisch, positiv auf.
Regiemäßig hat Oliver Stone seine Sache zufriedenstellend erledigt, wenngleich schon wesentlich markantere Handschriften vom ihm in früheren Filmen vorzufinden sind. Aber hier war wohl das Budget zu hoch und der Druck der Produzenten zu groß um seinen eigenen Stil komplett zu integrieren. Lediglich gegen Ende bei der Schlacht in Indien merkt man, das Mr. Stone Regie geführt hat.
Aber trotz alledem bekommt man mit "Alexander" einen opulenten Monumentalfilm vorgesetzt, gespickt mit gut inszenierten Schlachten und hervorragenden Bildern. Einmal anschauen ist der Film auf jeden Fall wert.
7 von 10 Punkten.