Fährt zweigleisig
Die erste Regiearbeit von Danny DeVito - eine schwarze Komödie, die man entweder liebt oder hasst. Dazwischen gibt es wenig. Das zeigten schon die Kritiken damals - und das hat sich bis heute nicht geändert. Guckt man sich den eigentlich recht unschuldigen Film an, kann man das zwar schnell verstehen, man würde ihm aber etwas mehr Anerkennung und Anhänger gönnen… In diesem knackigen Potpourri aus Hitchcock-Verballhornung und Schreiberlingsatire kommt der durch seine dominante Mutter psychisch stark angeschlagene Drehbuchschreibschüler (bezaubernd: Danny DeVito) durch Hitchcocks „Strangers on a Train“ auf eine fatale Idee - er würde die verhasste Ex-Frau seines Lehrers (ebenso brillant: Billy Crystal) umbringen, wenn sein Mentor dafür seine fiese Mama um die Ecke bringt…
Stellwerk der Sympathien
Danny DeVito ist ein National Treasure. Und mit „Schmeiß die Mama aus dem Zug“ zeigt er, dass er auch hinter der Kamera gute Arbeit leisten konnte. Selbst wenn die schwarze Komödie jetzt kein Regiefeuerwerk ist, so schlagen sein Humor, sein Herz, sein Timing und seine Sympathien für Außenseiter doch sehr deutlich und liebenswert durch. Wirkliche Tode, Morde, Gewalt oder Missgunst sucht man vergebens, viel eher ist das die perfekte, etwas angedunkelte Familienunterhaltung für den Sonntagnachmittag. Zwischendurch vielleicht mal an der Grenze zum Thriller oder Horror mit „Misery“-Anleihen, aber dann insgesamt doch unschuldig, lieb, ungefährlich und herzensgut. Ohne zu zuckrig oder auf die Nase 80er zu sein. Die Laufzeit ist konsequent und zügig, die Chemie zwischen Crystal und DeVito ist groß, Anne Ramsey ist für „Goonies“-Fans wie mich eh ein (furchteinflössender) Schatz. Wodurch ich dann insgesamt meine Aussage vom Anfang ein bisschen revidieren und umdeuten muss: ich finde es schwer, „Schmeiß die Mama aus dem Zug“ nicht zu mögen!
Fazit: Parodie, schwarze Komödie, verkannter Kulthit - egal aus welchem Blickwinkel ich es betrachte: „Schmeiß die Mama aus dem Zug“ ist super sympathisch und köstlich!