Review

Gar nicht mal unflotter, wenn auch mit zahlreichen Geschmacklosigkeiten gespickter Italo-B-Kracher, der sich immer in unmittelbarer Nähe zum damals auch schon nicht mehr so publikumsträchtigen Katastrophenkino bewegt.

Wie so oft ist die Story eher hanebüchen: Das verseuchte Trinkwasser macht die Tiere im Frankfurter Zoo wild und aggressiv. Die Vierbeiner brechen hordenweise aus und setzen in Nullkommanix die ganze Stadt außer Gefecht. Natürlich gibt es diverse Leute, die sich dagegen stellen...

Der für seine Mondos bekannte Regisseur Franco Prosperi drückt hier ordentlich auf die Chaostube, um schon mal so einige haarsträubende Autocrashs oder Flugzeugabstürze zu provozieren: Elefanten auf dem Rollfeld oder Geparden, die wie besessen einem VW-Käfer nachjagen - hier ist erhöhte Vorsicht geboten. Wird ein Liebespärchen im nächtlichen Auto von unzähligen Ratten zerlegt, dann wird eindeutig die Grenze zum Morbiden überschritten, zumal der rote Saft in Strömen fließen darf und man die Szene regelrecht zelebriert. Ansonsten machte Prosperi alles was vier Beine hat mobil, um Elefanten Zäune und Autos platt trampeln zu lassen während der Tiger zahlreiche menschliche Opfer findet.

Allerdings ist "Wild Beast" nicht der typisch spaßige Pizza-Käse aus der damaligen Zeit, sondern hat für meine Begriffe eine nicht ganz unfiese Aura an sich. Es passiert ständig was und der Actiongehalt bewegt sich in überdurchschnittlichen Dimensionen. Nur leider gibt einpaar fragwürdige Dinge zu sehen, die nicht unerwähnt bleiben sollten:

- Ein abgetrennter Pferdekopf wird fachmännisch zu Tiernahrung verarbeitet.
- Eine auf minderjährig getrimmte Darstellerin (?) darf mal schön ihren noch entwicklungsreifen Vorbau bei geöffneter Bluse zeigen.
- Die Narkotisierung eines Tigers geht etwas krampfhaft von statten.
- Eine Katze wird von unzähligen Ratten angefallen.
- Die Nager werden daraufhin massenweise mit dem Flammenwerfer verbrannt.
- In einem Viehstall dürfen sich Löwen und Hyänen ungehindert an Pferden und Schweinen austoben.
- Frankfurt wird als einzige Müllhalde präsentiert, wo überall das Fixerbesteck rumliegt.

Fazit: Platte Story, gemächliche, bisweilen auch recht überzogene Unterhaltung, fragwürdige Visuals. Dennoch 5 von 10 Punkten.

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