Review

Transsilvanien ist ein Planet am Rande des Karpatensystems…

Wie leicht es ist, aus einem klassischen Horrorroman einen richtig üblen Film zu schaffen, beweist „Dracula 3000“ in jeder Hinsicht.
Man verlagerte die bekannte Geschichte über den transsilvanischen Blutsauger mit Widersacher Van Helsing und Geliebter Mina in fernste Zukunft und lässt die sechsköpfige Crew eines Raumschiffes gegen ihn antreten.

Diese zeitliche Verlagerung hat bei „Jason X“ nur bedingt geklappt, hier funktioniert sie überhaupt nicht. Die Raumschiffkulisse mit einem klassisch gekleideten Blutsauger darin wirkt wie eine Parodie, - wenn es doch nur eine wäre!

Dabei machen die CGI-Raumschiffe zunächst einen guten Eindruck und auch die Erkundungen, die Alexandra Kamp und Tiny Lister im Raumschiff „Demeter“ durchführen, lassen auf spannende Momente hoffen, denn da huscht etwas durchs Bild, dass auf eine Gefahr hindeutet.
Aber kurz darauf nervt bereits ein Coolio, der außer Drogen nichts im Kopf und am selbigen eine lächerliche Teletubbyfrisur angebracht hat. Er ist auch das erste Opfer des Blutsaugers und mutiert – mit Plastikgebiss und roten Kontaktlinsen – zum Vampir und nervt weiterhin mit schrillem Gehabe, indem er als unkaputtbarer Gegner gegen die ehemaligen Kumpanen antritt und dämliche Sprüche ablässt.

Dazwischen immer wieder ein Udo Kier, dessen Videolockbuch gezeigt wird, damit die Crewmitglieder und die Zuschauer wissen, was für Ausmaße Draculas Erscheinen hat.
Und als dieser Dracula, hier Graf Orlock genant, auftaucht, kann man kaum glauben, was man sieht: Wie ein unbeholfener Austauschschüler, dem man zu Karneval ein Blutsaugerkostüm aufgezwängt und gesagt hat: „So, jetzt mach mal…“. Ganz furchtbar.
Die übrigen Darsteller sind aber auch nicht super: Alexandra Kamp präsentiert ihre Pippi-Langstrumpg-Gedächtnis-Frisur, Erika Eleniak ihr neues Biker-Outfit, Casper Van Dien fällt gar nicht auf und überlässt Tommy ´Tiny´ Lister das Feld, der sich grummelnd und muskelnd zum Helden dieser unspannenden Story entwickelt. Letztgenannter agiert noch akzeptabel.

Aber, meine Güte, ist das langweilig!
Und ab Minute 40, wenn Coolio Eleniak durch die Gänge der „Demeter“ jagt, wird´s auch kaum besser. Blutarm, überhaupt nicht atmosphärisch und ganz selten überhaupt hinsehenswert.
Kamera und Schnitt fallen zwar nicht negativ auf, aber wie sollen sie auch innerhalb dieser einfältigen Kulisse von Gängen mit dicken Rohren versagen…
Es gibt nicht einmal einen Showdown, denn der wird nur durch „Das Ende der Welt kann kommen“ angedeutet und wird wohl in „Dracula 4000“ visualisiert werden.
Hoffentlich nicht…
2 von 10 Punkten

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