Review

Phenomena
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Dario Argento's Lebenswerk hat mir ein paar meiner absoluten Lieblingsfilme beschert und "Phenomena" gehört zusammen mit "Suspiria", "Profondo Rosso" und "Horror Infernal" zu meinen Favoriten.

Was macht einen Film von Argento aus? Schwer zu beschreiben aber mit "Phenomena" geht es noch am einfachsten, vielleicht weil er zwar einer von Dario's zugänglichsten, zugleich aber auch verstörendsten Werken ist. Die Grundgeschichte vom Serienkiller auf der Jagd nach Mädchen in einem schweizer Internat mag bei oberflächlicher Betrachtung kaum einen Unterschied zu Zillionen von anderen Filmen machen aber erstens hat Argento diese Art von Plots miterfunden und zweitens gibt es auf diesem Planeten wohl kaum einen anderen Regiesseur der diese Themen faszinierender und orgineller umgesetzt hat. Auch sollte man wissen dass bei ihm die Geschichte nicht unbedingt durch die Handlung erzählt wird sondern dass die Kommunikation zwischen Film und Zuschauer eher auf einer inneren, fast schon spirituellen Art stattfindet. Kurz gesagt : Man kann seine Filme kaum mit anderen, im weitesten Sinne Horrorfilmen vergleichen und wahrscheinlich werden 8 von 10 Zuschauern seine Werke hassen und dieses Review gleich mit dazu.

Wie gesagt ist die Grundstory schnell erzählt doch Argento nutzt diesen doch sehr banalen Plot und würzt in unter anderem mit einer Protagonistin mit der Gabe Insekten zu verstehen (!), Goblins genialer Filmmusik (!!), einen Rasiermesserschwingenden Affen (!!!), Iron Maiden's "Flash of the Blade" (!!!!) und einem Finale das so ziemlich zum irresten was die Filmgeschichte je gesehen hat gezählt werden muss. Natürlich fehlen die berühmt genialen Mordszenen für die der Regiesseur verehrt, verabscheut und zensiert wird auch in "Phenomena" nicht, abgesehen davon gibts ein Bad in einem Pool aus Maden und den denkbar schmerzhaftesten Weg sich aus Handschellen zu befreien.

Auch wenn hier viele wiedersprechen mögen aber bei Argento verkommt Gewalt nie zum reinen Selbstzweck, sie ist viel eher nur Mittel zum Zweck die Intensität der Handlung noch um einige Grade weiter nach oben zu setzten. Das Argento schon fast eine Art morbide Schönheit in seine Film projeziert wird einem vielleicht erst klar wenn man die, vom Score gut unterstützte Schlafwandelszene gesehen hat, oder auch der Moment indem ein Glühwürmchen die Protagonistin Jennifer auf eine heisse Spur führt. Die atemraubende Schweizer Location wird ebenfalls bis zum letzten ausgekostet, rauschende Tannen und blühende Wiesen über die Jennifer im weißen Kleid dem Killer auf der Spur ist inklusive.

Auch die Darsteller sind bei "Phenomena" sehr gut, was bei Argento leider nicht immer der Fall ist. Jennifer Conneley macht ihre Sache angesichts ihres doch noch relativ jungen Alters sehr gut, Donald Pleascence als invalider Insektenforscher ist eh über allen Zweifel erhaben und Argento's Langzeitfreundin Daria Nicolodi steigert sich so in ihren hysterischen Part das es fast schon komisch, aber keinesfalls deplaziert wirkt.

"Phenomena" ist Pflicht für Argentofans und solche die es werden wollen, zu Schade das ihn 99% der Gesamtbevölkerung einfach nicht kapieren werden.

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