Die junge Amerikanerin Jennifer (Jennifer Connelly, „Requiem for a Dream“, „Dark Water“, „Blood Diamond“) kommt auf ein internationales Internat in der Schweiz. In dieser Region verschwinden seit Monaten mehrere Mädchen spurlos. Als Leichenteile gefunden werden, geht die Polizei von einer Mordserie aus. Jennifer hat ein besonderes Talent. Sie kann mit Insekten telepathisch in Verbind treten und sie für ihre Zwecke benutzen. Ein Insektenforscher (Donald Pleasence) bringt Jennifer auf die Idee anhand der Larven und Fliegen auf den Leichenteilen den Weg zum Mörder zurück zu verfolgen…
Reichlich wirr, ne!? Phantastisch und übersinnlich ging es bei Meister Argento ja bereits des öfteren zu. Der Trick mit den Leichenfliegen und war aber damals neu und blieb auch einzigartig.
Im Vergleich zu den alten Klassikern Argentos – ich zähle dazu mal die ersten beiden Mutter-Filme, „Rosso“, „Tenebrae“ und „Opera“ (ab den 90ern ging’s nämlich rapide bergab) – schlägt PHENOMENA nicht nur thematisch ganz schön aus der Art, er ist auch am wenigsten eingängig und benutzerfreundlich. Argento-Fans und -Kenner, die bereits mit seinem Stil vertraut sind, werden sich gewiss leichter tun, aber selbst ich habe lange nicht wirklich was mit dem Streifen anzufangen gewusst. Klar werden auch hier Lichtspiele und waaghalsige Kamerafahrten geboten wie in „Suspiria“ und Co., allerdings wird hier nicht so dick mit solcherlei Effekten aufgetragen wie in anderen Argento-Werken.
Die Sache mit den Insekten ist dann aber in der Tat sehr beeindruckend: es schwirren Schwärme von Fliegen umher, unsere Protagonistin schwimmt in einem Meer aus Maden... – alles echte Insekten, nix CGI, ergo eklig bis an die Kotzgrenze. Wie man diese undressierbaren Viecher da hinfliegen machte, wo sie sollten, wird übrigens überaus detailliert in „Stephen King’s World Of Horror“ beschrieben.
Giallo-Fans kommen auch einigermaßen auf ihre Kosten, werden doch auch hier wieder Scheren und anderes Stich- und Schnittwerkzeug auf überaus blutrünstige Weise in zartes Jungfernfleisch gerammt.
Fazit:
Argentos Ausflug in den Tierhorroberich. Zählt (aus heutiger Sicht) zweifelsfrei zu den besseren Filmen des Meisters und ist auch definitiv einen Blick wert. An die Klasse von „Suspiria“, „Deep Red“ und „Tenebrae“ reicht PHENOMENA allerdings nicht heran. Und auch „Goblin“ waren schon mal besser in Form als hier.