Phenomena (1985)

Die junge Jennifer (Jennifer Connelly) wechselt in ein Schweizer Mädcheninternat. Von ihren neuen Mitschülerinnen wird die Schlafwandlerin gehänselt, weil sie telepathische Verbindung zu Insekten aufnehmen kann. Doch ihre Gabe bringt sie auf die Spur eines grausamen Mädchenmörders, der den Landstrich in Angst und Schrecken versetzt, denn die Insekten weisen den Weg zu den verwesenden Leichen…

Ein modernes Schauermärchen, das vor fantastischen Einfällen nur so überbordet und ebenso klug wie treffsicher darüber fabuliert, wie die weg gesperrten Unliebsamkeiten erst in der Verstoßung zu jenen Monstren werden, für die die Menschen sie schon immer gehalten haben und als die sie zurückkehren, um sich für ihre Ausgrenzung zu rächen. Frappierend auch, wie die halbwissenschaftlichen Methoden der Außenseiterin Jennifer die ersehnten Fortschritte bringen, während die sachliche Kombinatorik der Polizei schleppend verläuft und Abscheu und Berührungsängste unter der Zivilbevölkerung die Aufklärung hemmen, weil es an Bereitschaft mangelt, eine Eigenschuld an der Schaffung des Monsters in Betracht zu ziehen. Aus dem brillanten Drehbuch entspringt dank virtuoser Kameraarbeit, ekstatischer Musik und souveräner Schauspielleistungen Dario Argentos Meisterwerk, eine fesselnde, unheimliche und in ihrer Einfühlsamkeit zutiefst anrührende Fabel über das abgespaltene Eigene.