Review

Phenomena ist phänomenal.

Dieser Italo-Horror-Klassiker bietet eine ungewöhnliche Story und überzeugende Darsteller. Auch das "Drumherum" wie Musik, Schauplätze, Effekte, usw. stimmen einfach. Für mich der beste Argento-Film, den ich je gesehen habe.

Trotz der für einen italienischen Horrorfilm beachtlichen Länge von 111 Minuten habe ich keine unnötigen Längen feststellen können. Die Spannung zwischen den verschiedenen Opfern, die ins Gras beissen müssen, steigert sich bis zum Finale, welches wirklich sehr gelungen ist und auch mir als routinierten Horrorfilmgucker ein Zusammenzucken bescherte.

Die Effekte selbst sind einwandfrei und in üblicher Argento-Manier abgehalten. Speziell zu erwähnen ist die Fähigkeit von Jennifer (die wunderhübsche Jennifer Connelly), mit Insekten telepathisch zu kommunizieren. Dadurch kommen auch Hobby-Insektenforscher zu ihrem Recht, mehr über ihre Lieblinge zu erfahren. Die nächste Dokumentation über Fliegen, Maden, Raupen und Spinnen kann daher getrost ausgelassen werden.

Natürlich sind solche Storys, in welchen Fliegen den Menschen den Weg zur verschwundenen Leiche zeigen, nicht jedermanns Sache. Wer sich aber auf einen solchen Plot einlässt, dem wird ein toller Horrorfilm geboten, wie es halt nur die Italiener schaffen. Das Leben ist schliesslich realistisch genug.

Nun darf ich keinesfalls vergessen, die Musik zu erwähnen. Die ist nämlich einfach eine Wucht. Nicht vergessen, wir reden hier über ein über 20jähriges Machwerk mitten aus den 80ern. Goblin, welcher sich für die typischen atmosphärischen Synthibeats verantwortlich zeigt, hat eine super Arbeit abgeliefert. Zwischendurch als krasser gegensatz Heavy Metal u.a. von Iron Maiden und Motorhead. Dieser Mix hat mich überzeugt.

Alles in allem bot mir PHENOMENA einen unterhaltsamen Horror-DVD-Abend, der mich sehr positiv überraschte. Wer sich nicht scheut, einen etwas älteren Streifen anzusehen und dem der Name Dario Argento nicht unbekannt ist, der ist hier sehr gut bedient.

Verdiente 8 Punkte sowie einen Bonuspunkt, da der gesamte Film in der Schweiz spielt. Deshalb gilt dieser Streifen für mich als ein besonderes Kleinod. Einige wenige Logikfehler halten mich davon ab, die volle Punktzahl zu gewähren.

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