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An sich war „Eye of the Tiger“ ja der Titelsong für „Rocky III“, doch Ende der 80er strickte man noch einen im Original gleichnamigen Film darum, hierzulande einfach „Der Tiger“ genannt.
Buck Matthews (Gary Busey) kommt gerade aus dem Knast frei. Wie es sich für einen Actionhelden, vor allem in den 80ern, gehört saß er natürlich unschuldig aufgrund eines Notwehrdelikts und eines missgünstigen Sheriffs ein. Natürlich ist Vietnamveteran, war in seiner Heimatstadt megabeliebt und hat im Knast sogar einem Mitinsassen das Leben gerettet. Da hageln die Klischees bereits in den ersten Minuten auf den Zuschauer nieder, denn einfallsreich ist dieses B-Movie nicht gerade.
Im Heimatkaff ist jedoch nicht eitel Sonnenschein: Der Sheriff (Seymour Cassel), ist immer noch die gleiche dumme Sau wie früher, Bucks bester Kumpel und Hilfssheriff J.B. Deveraux (Yaphet Kotto) zählt die wenigen Tage bis Dienstende und eine Rockerbande terrorisiert die Stadt andauernd. Doch wie jeder aufrechte Actionheld der 80er weigert sich Buck zu verschwinden, obwohl Frau und Kind mit Freuden mitkommen würden.

Es kommt wie es kommen muss: Buck hat sich noch nicht richtig eingelebt, da riskiert er Zoff mit den Rockern, als er eine Krankenschwester vor ihnen rettet. Die revanchieren sich, indem sie Bucks Frau umbringen. Das bedeutet Krieg...
„Der Tiger“ ist ein Kind der 80er, durch und durch. Das bezieht sich nicht nur auf Klamotten und Frisuren, die hier noch im erträglichen Rahmen bleiben, sondern auf die gesamte Machart und Attitüde. So besorgt sich unser Held erst mal einen Truck, der über ein Waffensystem (steuerbar über Joystick) verfügt, und scheinbar vom damaligen „Knight Rider“-Fieber inspiriert wurde. Auch der Soundtrack ist typische 80er Jahre Mucke, wobei „Eye of the Tiger“ gleich dreimal im Film gespielt wird.
Den Plot hat man freilich davor und danach schon mehrfach gesehen, oft besser, denn sonderlich einfallsreich ist der Privatkrieg Vietnamveteran vs. Rocker nicht. Gelegentlich sabotiert Buck die Rocker, gelegentlich versuchen die ihn umzubringen, ehe ein besonders einschneidendes Ereignis zur großen Schlusskonfrontation führt. Hier ist es die Entführung der Tochter, denn die Ehefrau ist ja schon tot. Natürlich ist Buck siegreich, Überraschungen gibt es null, da man bereits nach wenigen Minuten ahnt wer wohl derjenige ist, der mit der Bande kooperiert – viele Verdächtige gibt es eh nicht.

Doch immerhin kommt es halbwegs regelmäßig zum Zoff, auch wenn man Actionmenge nicht als wirklich hoch bezeichnen kann. Dafür sind die Schießereien, Prügeleien und Autostunts wirklich nett gemacht ohne dabei zur Genrereferenz zu taugen. Die finale Konfrontation mit den Rockern ist immerhin recht ausgiebig geraten, es geht zum Schluss auch einiges in die Luft und der entscheidende Faustkampf zwischen Buck und dem Rockerchef könnte spektakulärer sein, bietet aber einen netten Abschluss.
Gary Busey als energischer Veteran auch Rachetrip liefert eine solide Performance ab, war aber auch schon besser in Form. Gleiches gilt für Yaphet Kotto, der den Sidekick routiniert, aber recht akzentfrei gibt. William Smith als Bösewicht hat nur wenige Szenen, besitzt aber immerhin die nötige Ausstrahlung und auch die Nebendarsteller sind solide.

Unterm Strich bleibt passabler B-Actiondurchschnitt mit guter Mucke, einfallslosem Plot und netten Actionszenen. Ganz nett, aber hat man auch schnell wieder vergessen.

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