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Ein durch unterseeische Bohrungen aufgeschreckter Riesen-Krake kommt an die Oberfläche und schnappt sich mit seinen Tentakeln Kleinkinder von der Strand-Promenade direkt aus ihren Kinderwägen und reißt auch schon mal 'nen dicken Badegast in die Tiefe. Nachdem das Viech auch die Ehefrau des Tauch-Experten Will Gleason verspachtelt, hetzt dieser zwei dressierte Killer-Wale auf das gefräßige Monster, die dem "Polyp" schließlich den Garaus machen. Schnell nachgeschobener Italo-Rip-Off von Spielbergs "Jaws", der die Gattung der maritimen Bedrohung variiert... quasi " Der Weiße Hai" für (Todes-)Arme. Der Streifen amüsiert in Schundfilm-Manier mit schnuckelig-schlechten Miniatur-Tricks, einem scheußlichen Score, sowie den Hollywood-Altstars Henry Fonda, Shelley Winters und John Huston (nur wenige Jahre nach seinem erinnerungswürdigen Auftritt in Roman Polanskis "Chinatown"), die einige im Endeffekt vollkommen überflüssige Nebenhandlungen über Gebühr aufplustern. Nun ja, Geld stinkt bekanntlich nicht, auch nicht nach Fisch und Meeresfrüchten. Bei Fondas Szenen kann man sich nicht mal sicher sein, ob er überhaupt gewusst hat, dass er hier in einem Killer-Tintenfischfilm mitspielt, oder ob er die Chose nur einfach so im Vorbeigehen während eines Griechenland-Urlaubs mitgenommen hat. Regisseur Ovidio G. Assonitis sollte übrigens ein paar Jahre später als Produzent einem gewissen James Cameron zu seinem Regie-Debüt "Piranha II - Fliegende Killer" verhelfen... der macht sich im Double-Feature mit "Der Polyp" fast besser statt als direktes Sequel zum Joe Dante-Original, da schlotzen einem der schiere Spaghetti-Charme und die Chuzpe von Leuten, denen es vor nix graut, ganz geballt entgegen ("Piranha II" ist dennoch der bessere Film, und Cameron ist selbst an der kurzen Leine natürlich ein besserer Regisseur als Assonitis, klar). Ist kein obskurer Streifen, das hier, der flimmert seit 25 Jahren immer wieder mal über die TV-Bildschirme, wenn die Sender gerade nix Besseres auf Lager haben, um die Zeit zwischen den Werbeblöcken zu füllen, aber mittlerweile kann man da fast nostalgisch werden. Immerhin, ein würdiger SchleFaZ.

3/10

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