„Fighter in the Wind“ erzählt die Lebensgeschichte der Kampfsportlegende Choi Bae-Dal, auch bekannt unter seinem japanischen Namen Oyama Masutatsu. Der gebürtige Koreaner galt als einer der bedeutendsten Karatekas seiner Zeit und wurde berühmt durch unzählige Kämpfe, in denen er japanische Meister in kürzester Zeit durch K.O. bezwang. Er begründete die Stilrichtung Kykushin-Karate, welche auch nach seinen Tod noch sehr verbreitet ist.
Die filmische Umsetzung des Mythos Bael-Dal versucht den Spagat zwischen ernstgemeinter Biographie und Heldenverehrung, was wie ich finde nicht immer ganz glückt. Für eine glaubhafte Charakterzeichnung wird Bael-Dal zu sehr glorifiziert, seine Person wird dabei vernachlässigt. Wünschenswert wäre es gewesen etwas mehr seine Motive herauszuarbeiten, z.B. seine Angst vor jeden Kampf und dem Tod. Insgesamt stört auch etwas sein sehr depressiver und wenig redseliger Charakter, da man oft das Gefühl hat sein Leben sei eine einzige Qual. Ob gewollt oder ungewollt vermag ich nicht wirklich beantworten.
Sehr gelungen ist wie ich finde die Story des Films, da sie so oder ähnlich ja auch passiert ist. Der Film beginnt im 2.Weltkrieg - Bae-Dal will Kampfpilot werden und meldet sich beim japanischen Militär. Dort muss er schnell erfahren dass Koreaner nur die Fußabtreter für Japan sind. Nur knapp entgeht er dem Tod, doch auch nach der Kapitulation Japans wird es für ihn nicht einfacher. In der Zeit der amerikanischen Besetzung muss er miterleben wie Gangs die Straßen unsicher machen oder US-GI’s japanischen Mädchen belästigen. Als er seinen alten Meister wieder trifft, kann er endlich sein Kampfkunsttraining wieder aufnehmen. Als dieser aber in einen tödlichen Hinterhalt gerät, zieht sich Bae-Dal in die Abgeschiedenheit der Wälder zurück um eisern zu trainieren. Sein Ziel ist es der beste Kämpfer Japans zu werden…
Die Geschichte ist wie ich finde sehr spannend erzählt und durch seine optische Pracht in schicke Bilder verpackt. Das Leben von Oyama ist sehr spektakulär verlaufen und unterhaltsam umgesetzt, streckenweise aber auch recht oberflächig. Große Stärke des Films sind die superben Bilder und liebevoll gestalteten Kulissen. Ob monumentale Landschaftsaufnahmen oder alte japanische Stadtviertel inkl. Fliegerangriff, alles stimmt. Etwas enttäuscht hat mich Yang Dong-Kun der Oyama spielt, es fehlt ihm etwas an Charisma und Profil um die Figur angemessen zu verkörpern, vielleicht ist es aber auch nur uninspiriertes Schauspiel. Richtig mitreißen konnte mich sein Part nicht.
Zweites Manko ist die Unentschlossenheit von „Fighter in Wind“. Zum einen will der Film Biographie sein, aber auch Martial Arts Epos. Besonders im letzten Punkt funktioniert er leider nicht ganz wie erhofft. Die Kämpfe sind recht spärlich vorhanden und sehr schnell geschnitten. Eigentlich sieht man nur einen Angriff, dann sind die Gegner zumeist schon besiegt. Mag sein das man zeigen wollte wie schnell Bae-Dal seine Gegner platt gemacht hat, meist ja schon bei der ersten Attacke, aber auf Dauer wird es etwas langweilig. Die Schnitte zwischen jeder Aktion vermitteln obendrein den Eindruck, als würde man keine echte Choreographie hinbekommen und sind auch eher störend.
Fazit:
„Fighter in the Wind“ ist eine interessante Biographie der Kampfsportlegende Oyama Masutatsu, allerdings etwas unausgeglichen um ganz zu überzeugen. Die Optik ist wirklich klasse und auch die Ausstattung gefällt. Etwas unglücklich sind die Fights, die sehr kurz und abgehackt daher kommen. Insgesamt aber ein gelungenes Porträt welches nicht nur Kampfsportbegeisterten gefallen dürfte.