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Vier junge und gänzlich verschiedene Menschen werden in ein Puppenmuseum auf dem Land eingeladen. Dazu gesellt sich noch ein Fotograf, der von den hübschen Menschen viele Fotos schießen soll, die dann als Vorlagen zur Gestaltung diverser Puppen dienen. Die werden von einer etwas merkwürdigen Dame erstellt, die an den Rollstuhl gefesselt ist. Das Haus ist einigermaßen skurril, denn in jedem Zimmer (sogar auf den Toiletten) befinden sich Puppen in teilweise merkwürdigen Positionen. Während des Shootings bricht dann eines der beiden Mädchen weinend zusammen. Diese machte eh schon die ganze Zeit einen labilen Eindruck und hing an ihrer eigenen Puppe, wie andere Menschen an einem Haustier. Mit zunehmender Dauer häufen sich die mysteriösen Vorfälle, die dann auch tödliche Folgen haben. Doch wer oder was steckt dahinter? Etwa der smarte und höfliche Gastgeber, oder sind es sogar die vielen Puppen im Hause? Und wenn ja, warum? Inwieweit meine geschätzten Kollegen für diese Grausigkeiten verantwortlich sind, lasse ich aber mal offen.

Um „Dollmaster" zu mögen, muss man schon ein gewisses Faible für abstruse Geschichten mitbringen. Aber mittlerweile findet man das ja schon fast bei jedem asiatischem Horrorfilm. Dieser hier hat aber endlich mal etwas anderes auf Lager als „The Ring", „The Grudge" und die anderen zehntausend Plagiate.

Am positivsten überrascht bin ich daher (neben den durchweg guten Schauspielern) von der Originalität des Films. Natürlich sind auch hier wie üblich einige derbe Logikfehler vorhanden, aber die grundsätzliche Geschichte ist wirklich mal etwas ganz anderes und weiß mit recht vielen gelungenen Einfällen zu punkten - hat aber, außer dass auch hier Puppen eine wichtige Rolle spielen, wenig mit den Filmen von mir oder meinen Kollegen, den „Demonic Toys" oder „Puppet Master", zu tun.

Besonders fallen die satten und kräftigen Farben des Films auf, die ein gutes Stück dazu beitragen, dass die Atmosphäre recht gruselig wird.

Der erste Teil des Films konzentriert sich dabei auf die Vorstellung der Charaktere, und der Zuschauer bekommt den einen oder anderen Hinweis darauf, dass in diesem Haus einiges nicht stimmen kann. Der zweite Part gerät dann sehr spannend und hat auch einiges an blutigen Szenen zu bieten.

Etwas störend empfand ich allerdings den etwas übertrieben langen Showdown - das hätte man durchaus etwas raffen können.

Fazit: Durchaus origineller Puppenhorror aus Südkorea, der zwar etwas schleppend beginnt, danach aber eine recht gruselige Atmosphäre aufweisen kann. Ein besonderes Lob gilt der Ausstattung - alleine in das Anfertigen der vielen verschiedenen Puppen hat man sicherlich einen enormen Zeitaufwand investiert. Alleine das und die Grundidee rechtfertigen schon die guten 7 Punkte. Außerdem wird hier der Text eines NDW-Liedes von Combo Collosale widerlegt, denn „Puppen weinen doch"

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