Nachdem uns New Line vor einiger Zeit schon das Aufeinandertreffen Ihrer Hausmonster Freddy und Jason bescherte, zieht nun also Fox nach und bringt uns endlich den Film zum Computerspiel Alien Vs. Predator bzw. das Treffen der studioeigenen Sci-Fi-Horror-Giganten auf die Leinwand. Regie bei dem Spektakel führt Paul W.S. Anderson, der schon mit Resident Evil, ebenfalls einer Videospielverfilmung, einschlägige Erfahrung sammelte.
Bei einigen Zuschauern wird der Name des Regisseurs wohl eher unangenehme Gefühle hervorrufen, denn die Befürchtungen, dass der neuen Film wieder wie schon Resident Evil viel zu zahm daherkommen würde, waren groß.
Um es vorweg zu nehmen, diese Befürchtungen werden leider bestätigt, Alien Vs. Predator hat von den gleichnamigen Filmreihen ausser den Titelfiguren nicht viel übernommen, vor allem nicht, dass was die jeweils einzelnen Filme auszeichnete. Weder die mörderische Spannung von Alien , noch die Action von Aliens oder den beiden Predator-Filmen und auch nicht die gelungene Atmosphäre des dritten Alien-Filmes.
Und auch wenn ich das Videospiel nicht kenne, wage ich zu behaupten, dass auch dessen Qualitäten im Film nicht einmal ansatzweise verarbeitet wurden bzw. auftauchen.
Es ist eigentlich unfassbar wie man gerade in der heutigen Zeit, wo die großen Studios die Stärken und Schwächen ihrer Produkte von Marktforschungsinstituten, Werbefuzzis und Heerscharen von angeblichen Experten auswerten und testen lassen, ausgerechnet diese Stärken des Produktes entweder nicht kennt oder zugunsten etwaiger höherer Profite schlichtweg vernachlässigt.
Den starken Einbrüchen an den US-Kinokassen in der zweiten Woche zufolge ist das Konzept wohl doch nicht so aufgegangen wie sich das die Herren der 20th Century Fox so vorgestellt haben. Gut so! Viele Leute in den Vorstandsetagen der Studios haben sowieso mehr Ahnung vom Golfen als von Filmen und haben nur dann ein Einsehen wenn es an die Einspielergebnisse geht.
Alien Vs. Predator ist traurigerweise ein typisches Beispiel dafür wie heutzutage viele Filme zustande kommen. Die Story ist weitestgehend phantasielos und spannungsarm irgendwie zusammengeschustert worden, das ganze Projekt sowieso nur aus rein kommerziellen Gründen geboren, Darsteller und Darstellerinnen sehen allesamt nett, keimfrei und toll aus hinterlassen aber beim Betrachter keinerlei bleibenden Eindruck und sind total austauschbar.
Innerhalb dieser Limitierungen kann man der Regie eigentlich keine Vorwürfe machen. Regisseur Anderson lieferte einen handwerklich und soliden Film ab, der in erster Linie an der schwachen, spannungsarmen und mit wenig Höhepunkten versehenen Story krankt.
Als Drehbuchautor sollte man sich schon mal Gedanken machen, wenn der Film Alien Vs. Predator, also auf dt. Alien gegen Predator heißt, und dieses erste kämpferische Zusammentreffen erst nach mehr als der Hälfte der Spielzeit zustande kommt…
Wie dem auch sei, für Leute die die vorangegangenen Filme nicht gesehen haben bietet Alien Vs. Predator sicherlich ganz passable Unterhaltung. Ich gebe ihm 6 Punkte (also besserer Durchschnitt) für einige sehr gute Actionszenen in der 2. Filmhälfte und die insgesamt recht ordentliche Inszenierung.