Review

Hier haben wir ihn also, den "Zweiten Versus-Film der Neuzeit" (nach "Freddy Vs. Jason"). Schwer, objektiv zu reviewen, da man vorab schon durch so manches Hoch (wahnsinnige Vorfreude ob der Tatsache, Aliens und Predator gleichzeitig auf einer Kinoleinwand begutachten zu dürfen) und Tief (Hiobsbotschaften in Sachen kurzerhand noch vorgenommene Schnitte fürs R-Rating, fehlende SFX-Sequenzen, fehlender Sub-Plot usw.) wandern musste.
Was ist also konkret übriggeblieben?

Wahrlich nicht viel, muss man nüchtern betrachtet ganz klar sagen. Davon ab, dass es Anderson wieder mal geschafft hat, einen fantastischen Stoff halbwegs elegant in Bild und Ton auf Zelluloid zu bannen, gibt es leider Gottes kaum positives aufzuzeigen: Die Story ist - noch hinter der ohnehin schon recht "moderaten" Erwartungshaltung dahingehend zurückbleibend - vollkommen Banane (Predator "züchten" in einer uralten, von ihnen erbauten Pyramide Aliens, um diese dann zu jagen und sich dadurch in der Jagd zu "schulen"; als Wirte für die kommende, zur Jagd freigegebene Alien-Generation werden eben die Menschen dorthin gelockt).

Die (menschlichen) Charaktere sind ohne jede tiefergehende Bedeutung und beinahe schon lieblos in das Geschehen eingeflochten. Die "Hauptdarstellerin" mit ihrem wichtigtuerischen "Ich kenne mich damit aus, also hört auf mich und vertraut mir"-Gebrabbel mag so gar nicht richtig gefallen, zu sehr nach einem schlichten Abziehbild eines entsprechenden Charakters innerhalb der Geschichte schaut ihr Part aus. Und sogar ein Lance Henriksen hat selbst als Androide in "Aliens" 10-mal mehr schauspielerisch glänzen können als in diesem Streifen.
Der Rest der Darstellerriege fällt gar überhaupt nicht weiter auf - macht aber nix, sind über kurz oder lang eh alle dahingemeuchelt, Tränen vergiesst man als Zuschauer deswegen wahrlich nicht.

Letztlich ist Alien Vs. Predator vor allen Dingen eines: Erschreckend langweilig. Das klingt im Kontext mit dem Titel des Films erstmal reichlich grotesk, es ist aber tatsächlich so: Der Streifen braucht zunächstmal eindeutig zu lange, um in Fahrt zu kommen - und bevor man sich versehen hat, ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Zwischendurch hat man eineinhalb bis zwei teilweise ganz ahnsehnliche, aber durchweg viel zu kurze und grundlegend auch zu unspektakuläre Fights gemäss dem Filmtitel und einen ebenfalls zu kurzen und nicht wirklich imposanten Endkampf "Predator + Mensch Vs. Alien-Queen" gesehen. Und das reicht einfach nicht; so niedrig kann die Erwartungshaltung des geneigten Fans an das Endprodukt nicht sein, als dass er sich damit zufrieden geben könnte.

Und auch sonst will Anderson nichts, nichts, aber auch gar nichts Neues in Sachen Storykniffe eingefallen sein. Vielmehr wirkt der Film tatsächlich wie ein Computerspiel, in das man nicht eingeifen kann: Da wird munter Ebene um Ebene erkundet, hier fällt mal ein Tor zu und man muss schnell darunter durchsprinten, da muss man mal über einen Abgrund springen, wobei es einer natürlich nicht auf Anhieb schafft und der andere ihn noch hochzerren muss.
Und so ergibt sich Szene um Szene, während man als Zuschauer oft genug eher gelangweilt als unterhalten auf die Uhr schaut und sich fragt, wann denn wohl mal wieder etwas wirklich interessantes passieren wird.

Etliches will einfach nicht zusammenpassen. Da treffen schlecht getrickste Szenen (Predator messen sich in einer Rückblende auf der Spitze der Pyramide stehend mit Millionen von anstürmenden Aliens; lächerlich) auf unnötige und überkandidelt wirkende (Lance Henriksen Vs. Predator, der ihn eigentlich schon in Ruhe lassen wollte) und auf von der Logik her einfach ZU unsinnige (Forscher kraxeln stundenlang umständlichsterweise den Tunnel hinunter; wenn es aber dann zum Schluss schnell gehen muss, flitzen sie via raketenartigem "Aufzug-Gleiter" mit geschätzten 400 Km/h ;-)) wieder nach oben).

Das der Film in der kommenden R-Rated-Veröffentlichung auf DVD um Einiges besser werden wird, darf zurecht angezweifelt werden. Der fehlende Handlungsstrang wird den Rest der Story nicht wirklich heben, SFX-Sequenzen müssten wenn schon, denn schon nahezu komplett überarbeitet daherkommen und gewaltmässig dürfte auch nicht wirklich viel für das PG 13-Rating weggefallen sein, es sei denn, man hat noch komplette Szenenblöcke und ein weiteres halbes Dutzend Darsteller aus dem Kinorelease entfernt (wovon ich jetzt mal nicht ausgehe).

Alles in Allem ganz hübsch anzusehen, ansonsten aber in so ziemlich jeder Sparte eine mittlere bis schwere Enttäuschung. Schade drum - wenn man die Möglichkeiten bedenkt. 5/10

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