Eine Reise unter Tage...
Paul W.S. Anderson, Spezialist für deftige Science-Fiction-Action, stand Pate für Filme wie "Resident Evil" oder "Event Horizon", schuf ergo Werke, die einen nicht so schnell aus dem Gedächtnis verloren gehen dürften. Mit "Alien vs. Predator" kurz "AVP" gesellte sich ein weiteres Schmankerl aus diesem Genrekosmos dazu und bediente sich dabei den zwei grössten, furchterregendsten Ausserirdischen Monster der Filmgeschichte, deren Name aus besagtem Titel ersichtlich hervorging.
Charles Bishop Weyland, Firmenmagnat des Weyland Konzerns rottet eine Expeditionsgruppe um verschiedene Teilnehmer zusammen, um im ewigen Eis der Antarktis nach einer unterirdischen altkulturellen Pyramide zu suchen. Bei der Ankunft stellt das Team fest, das bereits ein schräg nach unten verlaufender Tunneleingang gebohrt wurde. Nach dem Abstieg finden sie die riesige Pyramide, die aztekisch anmutet, vor. Allerdings berechnen sie nicht die Gefahr, die dem Team beim Betreten des Gebäudes auflauert; eine Menge hochentwickelter Fallen und der mulmige Gedanke, das sie nicht alleine sind. Und so entbrennt ein brutaler Überlebenskampf.
Anderson übertrug das geradlinige, aber gut ausgefeilte Skript spannend und actionreich in Szene. Dabei kommen zu Anfang gleich Parallelen zum Horrorklassiker "The Thing" in den Kopf, der ebenso, abgeschottet von jeglicher Zivilisation, eiskalt und düster, in der Antarktis spielt.
In der Hauptrolle agiert Hollywoodveteran Lance Henriksen, der auch passend zitiert, den Mittelnamen in seiner Alien 2 Darstellung als Cyborg "Bishop" angehaftet bekam und nun in diesem Alien-Predator Crossover, ein weiteres Mal gegen seinen ehemaligen Alienrivalen antreten darf. Auch Colin Salmon ist kein unbekannter, spielte er doch bereits in Andersons "RE Teil1" mit.
Der Plot ist abwechslungsreich und variiert von spannend bishin zu actionreich, auch wenngleich die Bedrohung im engen Raum zunehmend spürbarer wird, vermittelt sie doch nicht die kafkaeske Atmosphäre des Kultklassikers "Alien" von 1979. Der Fan wird trotzdem hinsichtlich der Beutejagd zwischen den beiden Alienrassen seine helle Freude haben, vor allem, wenn die Menschen Colleteralschäden darstellen und inmitten dieses Krieges hineingeraten sind, dafür bluten müssen. Zudem wurde die Vorgeschichte der Pyramide und der Hassgemeinschaft zwischen den Predatorenrassen vernünftig gelöst. Prächtige Architekturen, die bedrohlich wirken, mörderische Kammern und blutrünstige Kosmokiller, das Alien und Predator Universe ist gross und so kann man sich bei diesem Aufeinandertreffen zweier Kulturen prächtig unterhalten lassen, bis zum etwas, naja inkonsequenten und abstrusen Ende hin. Aber das ist halt Hollywood, wie es leibt und lebt.
Spannend, blutig, bedrohlich, wie sollte es auch anders sein, bei zwei der grössten Alienveteranen der Filmhistorie?
Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Ja, es werden einige blutige Morde in Szene gesetzt. Zumal die Unrated noch etwas mehr roten Lebenssaft ausschenkt!