Um es gleich mal vorneweg zu sagen: Weder eine versierte Regie noch der an einen Schwergewichtsboxkampf erinnernde Titel können darüber hinwegtäuschen, dass das als ultimativ verkaufte Aufeinandertreffen zweier Sci-Fi-Horror-Ikonen leider als enttäuschend einzustufen ist (ganz im Gegensatz zu dem gleichen Konzept bei „Freddy vs. Jason“). Der Grund? Nun ja, da ist zum einen ein Drehbuch, das kaum mehr bereit hält als die üblichen stereotypen Genresituationen, und zum anderen das visuelle Konzept, das nach allen Richtungen schreit: Seht her, so wird auch das kommende Videospiel aussehen! Sei es nun die unterirdische Pyramide selbst oder die endlos lange Hatz durch die sich à la „Cube“ verändernden Gänge – alles sieht nach Level-Bewältigung auf Playstation-Niveau aus. Und seien wir doch mal ehrlich: Paul „Resident Evil“ Andersen ist doch für so etwas genau der richtige Mann gewesen, oder? Als Genre-Fan könnte man ja noch über solche filmischen Zugeständnisse hinwegsehen, wenn dafür auf der inhaltlichen Seite Positives geboten wird. Doch während das dieser Idee zugrundeliegende Comic-Konzept über einige Hefte aufgegangen ist (weil es entsprechend vertieft und unterfüttert werden konnte), herrscht in „Alien vs. Predator“ über weite Strecken nur Kopfschütteln. Die bislang über die eigenen Filmreihen intonierten Regeln der beiden Monster-Typen weder hier weitestgehend in den Hintergrund gestellt, einzelne Motive werden recht sinnfrei herausgerissen und dann versucht man noch, das Ganze als eine Art Teenager-Mutprobe durch die Predatoren hinzustellen. Na toll. Für den nicht mit den Vorfilmen belasteten Neueinsteiger bietet „Alien vs. Predator“ aber immerhin genügend temporeiche Bilder und den dazu gehörigen Krach, um das Popcorn-Geraschel und das Bierbüchsen-Öffnen zu zu übertönen – und schließlich einen Anlass, zurück in die Zeit zu reisen, um heraus zu finden, ob Dich im Weltraum wirklich keiner schreien hört!
Anmerkung: 2005 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin