Alien vs. Predator (2004)

Nach den vielen negativen Kritiken war es für mich schwer unvoreingenommen an den Film zu gehen.

Sind SPOILER drin.

Ich mach es kurz, was mich an dem Film wirklich störte war das alle Vorstellungen die man über die beiden Spezies hatte zunichte gemacht wurden.
Die Aliens sind lange nicht so übermächtig und unvorstellbar wie in den anderen Teilen. Wenn sich ein Predator mit einem Alien "prügelt" und Menschen es schaffen ein Alien aufzuspießen verlieren die Aliens ihre wichtigste Eigenschaft, nämlich die der absolut überlegenen Rasse die in keine normalen Denkmuster passt. Die Queen ist allerdings völlig aus dem Ruder gelaufen, ist die aus dem Jurassic Park ausgebrochen? Wo ist die fauchende, triefende, gigantische Gestalt die langsam den Kopf wendet und und der entsetzten Ripley die abnorme Einfachheit ihrer Existenz offenbart. Haben die Macher hier überhaupt mal einen der Filme gesehen?
Der Predator der nicht nur Gnade walten lässt sondern eine fast freundschaftlich anmutende Beziehung zur weiblichen Hauptrolle entwickelt passt auch überhaupt nicht.
So hat man es geschafft in einem Film 2 wirklich ausergewöhnliche Schöpfungen zu kompletten Hampelmännern werden zu lassen, danke. Allein die Szene in der eine Übermacht von Aliens die Predator auf der Spitze der "Pyramide" stellt weiß zu gefallen und erinnert an die eigentlichen Filme.
Die menschlichen Charaktere sind allesammt profillos und zeigen weder große Angst noch Mut, sie sind einfach nur da und sterben zahlreich, man entwickelt zu keinem Zeitpunkt ein wirkliches Interesse an dem Film weil alles so belanglos über den Bildschirm huscht.
So schnell wie der Film begonnen hat hört er auch wieder auf, er vermag einfach keine Spannung aufzubauen. Die Story ist dünn und auch nicht sehr einfallsreich, das die Predator die Aliens züchten um sie zu jagen passt auch nicht in das Bild der Predator die von Welt zu Welt reisen um sich an immer neuen Spezies zu messen. Alles sehr an den Haaren herbeigezogen. Auch ist es völlig unverständlich warum die aliens eine Bedrohung für die Menschenheit darstellen sollten, sie hocken in der Eiswüste und sind auch nicht wesentlich gefährlicher als ein Braunbär oder was weiß ich. Der Kampf ums nackte Überleben fehlt diesem Teil der Reihe einfach.

Die Effekte sind recht ordentlich gemacht, aber die Umgebung der Pyramide ist langweilig und meist auch recht einfalltslos gestaltet. Prinzipiell hätte diese Umgebung sicher Spielraum gelassen für ausgiebige, spannende Jagden, darauf hat man aber völlig verzichtet und sich einfach auf ein immer wieder nach dem selbem Schema ablaufendes Actionfeuerwerk beschränkt.
Solche Action die teilweise schon an die Kloszene in Terminator3 erinnert hatte diese Reihe nie nötig und es hat sie auch ausgezeichnet das alles viel subtiler ablief.
Aliens kommen und töten oder sterben sofort aber man kämpft nicht ewig im Nahkampf mit ihnen.

Der Soundtrack ist ok, er ist besser als der Standart New-Metal Einheitsbrei der einem sonst serviert wird.
Er ist jedoch auch lange nicht so stimmig und der Situation angemessen wie in 1,2 oder 3.
Waffen, Ausrüstung und Kleidung sind 08/15, nur das Netz vom Predator ist mal nen Lichtblick, ansonsten gibts da nicht viel neues.

Insgesammt kann man sagen das dieser Film nur aufgrund der ohnehin schon niedrigen Erwartungen keine Enttäuschung war. Was in teil 4 schon anklang ist jetzt wahr geworden, auch die Aliens haben ihre Zähne verloren und sind zu leicht verdaulicher Nextgeneration-Horror-SciFi-Blabla Kost mutiert, traurig. 4/10, aber gerade so.