Für die Firma Dark Horse Comics waren die Heftchen der Alien vs. Predator Reihe vor etwa zehn Jahren der Anfang einer langen Serie von Filmadaptionen und hervorragenden, oftmals innovativen Weiterführungen von Drehbüchern. Einer solchen Innovation des Verlags aus Michigan verdanken wir auch diese großartige Verfilmung
Eine Gruppe von Wissenschaftskoryphäen folgt der Einladung des Robotikpioniers Weyland (Lance Henriksen, neben dieser schottischen Zeitgeistnervensäge aus Trainspotting das einzige bekannte Gesicht des Films) in die Antarktis, wo dem Ewigen Eis aus den Nichts ein Tunnel abgetrotzt wurde. Ja, genau der Charles Bishop Weyland, dessen androide Ebenbilder in den, in weit entfernter Zukunft angesiedelten, Filmen des Alien-Zyklus als Spione der nach ihm benannten Corporation in Aktion treten. Die Forschungen ergeben, dass am sich Ende des Abstiegs, in kilometertiefer Schwärze, eine gigantische Pyramide befindet, die architektonische Merkmale verschiedenster antiker Kulturen trägt. Geführt von der Polarexpertin Alessa Woods (Sanaa Lathan) begibt sich die Expedition an ihr Ziel und findet, neben der Identität der Pyramide als hochtechnisierte Fabrik und Jagdzentrale, nicht weniger als die Wurzeln der menschlichen Zivilisation. Ganz nach dem Gusto des Schweizer Pseudowissenschaftlers und Allgemeinwahnsinnigen Erich von Däniken waren die Außerirdischen, die den Science-Fiction-Freund mindestens durch ein hochgiftiges Schwarzenegger-Vehikel gleichen Namens als Predators bekannt sein müssten, prähistorische Astronauten, die dem Frühmenschen Grundlagen der Technik brachten. Nebenbei benutzten die Raumfahrer, von den unterentwickelten Einheimischen freilich als Götter verehrt, die Erde als Jagdgrund für die eigens eingeschleppten und in den Körpern freiwillig vorgetretener Menschen vermehrter Aliens. Doch auch bei aller Herkunftsgeschichtsschreibung bleibt die Action nicht auf der Strecke. Nach einem Body Count Segment, das – relativ unblutig aber trotzdem nicht schlecht - die Angehörigen der Expedition abwechselnd von den Angehörigen beider Spezies aus dem Wege räumen lässt, ist, etwa fünfzig Minuten nach Filmbeginn Zeit, sich der interessanten Konstellation zu widmen: Alien versus Predator. Da wird sich dann auch gedroschen, dass die Heide weint. Hansruedi Gigers durch die Entwicklung der Special-FX immer beeindruckender werdende Schildkopfdrachen benutzen Schwanz und Klauen, die Outer Space-Gladiatoren auf der anderen Seite ihr beneidenswertes Waffenarsenal, vom ausfahrbaren Speer über ein sich elektrisch zusammenziehendes Fangnetz bis hin zum scharfkantigen Wurfstern, um dem respektiven Gegner zu zeigen, wo die Welt untergeht. Auch hierbei sind die Computereffekte so gemacht, dass es selbst mir altem CGI-Hasser gefällt. So muss der Kampf zwischen fiesen und meterhohen Ungeheuern aussehen – Auch wenn das Alien einmal, wie bei Godzillas Sohn, am Schwanz gepackt und gegen die Wand geschmissen wird. Soviel Unernst muss, bei allem Kult, gestattet sein.
Sogar ein so auch noch nicht gesehenes Element der Verbrüderung nach dem Regelwerk des Buddy-Movies bleibt nicht aus, stört den äußerst positiven Gesamteindruck nicht. Man kann den Zuschauer nur bitten, dem bornierten Geschwätz der Fankrüppel an beiden Enden des Alien-und-Predator-Spektrums kein Gehör zu schenken. Der Film ist sein Geld wert!