Ich stehe voll auf die Alienfilme und finde zumindest "Predator" einen echten Kultfilm (über den zweiten reden wir besser nicht). Damit waren die ersten Gerüchte über ein Aufeinandertreffen beider Spezies ein Grund, sich über viele, viele Jahre aus die Umsetzung dieser Idee zu freuen. Die Comics von Dark Horse sind überschätzt und waren nicht geeignet, die Dauer des Wartens angenehmer zu gestalten.
Und dann ist es irgendwann soweit. Es kommt der Film und es beginnt die Phase des Wunderns. Gab es keine besseren Personen, um diesen Fight auf Celluloid zu bannen? Was soll bitte FSK 16 bedeuten - spielt Bambi mit? Und wie wollt ihr aus beiden Serien (mit zwei Filmen soll hier Predator nur als Serie ehrenhalber gelten) einen vernünftigen Anknüpfungspunkt für ein Spin-off herausarbeiten?
Naja, seit "Resurrection" ist klar, dass es keine Anbindung an die Alien-Serie geben wird. Damit ist der Weg für Predator 2 geebnet und wir erwarten eine Fortsetzung diese Ethnodramas unter veränderten Rahmenbedingungen.
Wobei der Plot nicht der schlechteste ist. Die Predatoren halten auf der Erde Aliens zum Jagen, denen sie zur Fortpflanzung dankbare, sie als Götter verehrende Menschen opfern (Dähniken hat es geahnt). Ein Forscherteam sucht eine derartige Brut- und Jagdstätte auf, um prompt zwischen die Fronten zu gelangen. Klar, es kann nur einen Überlebenden geben. Wer das ist, macht der Film von Anfang an klar. Und das es ein Team-up des letzten Predators mit unserer tapferen Heldin geben wird ist auch abzusehen. Und damit gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: entweder Flasche auf und durch oder ausschalten und ein Buch lesen.
Wer sich dafür entscheidet, den Film zu Ende zu sehen, bekommt all das geboten, was amerikanische Horror-Action-Filme derzeit so unerträglich macht. Lächerliche Handlung, hektische Schnitte, schwache Darsteller und panische Angst vor Effekten oder Stimmungen, die ein höheres, geschäftsschädigendes Rating bescheren könnten.
Dabei ist die Handlung das Hauptproblem. Wie kann man aus einem durchaus geeigneten Ansatz so einen ärgerlichen Plot zaubern? Wie kann der Predator, der gegen Arnie angetreten ist, zu einer Art Winnetou aus dem Weltall mutiern? Wie kommt nur die Alienqueen aus diesem Riesenkrater heraus, um dann so sang-und-klanglos zu enden? Und wo kommen all die Alienkids her, bei der geringen Anzahl von Zwischenwirten?
Man sollte dringend sein Hirn abschalten und die Erwartungshaltung herunterschrauben. Dann wird aus "AVP" (toll, das macht den Film gleich viel besser, hat schon bei TCM klappen sollen) ein schneller, effektüberladener Actionstreifen, der hier rein und da raus geht. Dann kann man ihm gerne 5 oder 6 Punkte geben.
Wenn man aber die Möglichkeiten, die in diesem Aufeinandertreffen gesteckt hätten, bewertet und was draus geworden ist, sind drei Punkte das Maximum.