Review

Als ich das erste Mal hörte: Videospielverfilmung „Alien Vs. Predator“ ahnte ich Schlimmes, Ernüchterndes, Frustrierendes – und war dann später vorsichtshalber auch gar nicht im Kino. Seit gestern Abend weiß ich, dass ich daran gut tat!

Dieser Film ist billiger Kommerz! Billiger Kommerz in den teures Geld gesteckt wurde. Wenn wir mal die ganzen fast schon dummdreisten Ungereimtheiten außer Acht lassen, wie dass die Predatoren in der Zeiteinheit 100 Jahre rechnen (als wäre es auf ihrem Planeten YV13XXSW³ auch exakt ein Jahr bis deren Sonne um den Trabanten dengelt) oder dass die Inkas bereits in Minuten zählten, ist der Film übel:

Die Gewalt der Originale fehlt völlig! Selbst das Computerspiel gibt hier (viel) mehr her. Dieser Kiddie-Müll ist eine Beleidigung echter Fans der Predator- und Alienfilme und eine bereits schon beispiellose Konzession an das Geld der prä-pubertären Kinobesucher. Alien Vs. Predator könnte ohne Probleme im Nachmittagsprogramm laufen; die FSK 16 Freigabe ist eine Farce, oder einfach nur Werbung? Na, wir wollen nicht böse sein.

Während die Haupttussi vom Predator später sogar eigenhändig eingekleidet wird und zum Zulukrieger mutiert, bewegt sich der Predator – der ja bisher die Wärme liebte – bei -50% Celsius putzmunter durch die Antarktis. Da möchte ich doch mal wissen, warum seine Vorgänger da vorher so einen Aufstand gemacht haben. Die Tussi schafft es dann sogar ein Alien mit dem Speer zu töten, weil es sich gänzlich unbeholfen, wie ich nach 10 Bier, einfach auf sie drauf hockt. Bisher hatten die Rettungs- und Spezialmannschaften alle Schwierigkeiten damit gehabt, auch nur eines dieser Viecher mit Schnellfeuerwaffen zu killen – und sie macht’s mit ’nem Speer. Brilliant! Aber es kommt noch besser.

Nachdem die Ameisen der Alienqueen vernichtet sind, tritt diese an die Oberfläche und liefert sich den Endkampf mit der Hauptdarstellerin und dem übrig gebliebenen Predator, die inzwischen eine Art Liebespaar geworden sind; als der außerirdische Jäger nämlich durchbohrt am Boden liegt, fließen (beinahe) Tränen. Rührend! Nur Jennifer Lopez’ „Darf ich bitten“ ist ergreifender!

Zu guter Letzt schaffen die anderen Predatoren ihren toten Kumpel – in gewohnter Manier – auf ihr Schiff und düsen davon. Dabei haben die alten Schweden aber übersehen, dass der natürlich ein kleines Mitbringsel am Herzchen trägt, was dann freilich auch gleich schlüpft. Übrigens 10 Mal so schnell wie in den Alien Teilen davor, also hat sich diese Spezies in den folgenden Jahrhunderten wohl schwer zurückentwickelt. Mit so einem Trickreichtum der Aliens konnten die Predatoren auch nicht rechnen – sie kennen sie ja erst seit hunderten von Jahren. Dabei konnten die Predatoren stets selbst defekte Lungen, Föten in Frauenbäuchen und auch Aliens in den Körpern der Menschen erkennen, aber den Parasiten in der Brust ihres Kameraden übersehen sie natürlich. Fabulös!

Fazit: Dieser Film ist Schrott! Und ich war ursprünglich echt gewillt Gnade vor Recht ergehen zu lassen – aber das hier ist das Letzte. Mich persönlich nervte am meisten die bereits schon aggressiv mangelhaft vorhandene Gewalt im Film. Wie bei seinem vorherigen Machwerk „Resident Evil“ setzt Anderson auf völlig lieblos dahingeknallte Verfilmungen, die eigentlich auf Chuck Norris Niveau anzusiedeln sind – nein – weit darunter! Ein schlechter Witz!!!

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