Ein Satellit entdeckt unter der Antarktis ein pyramidenartiges Bauwerk unbekannten Ursprungs. Bishop Weiland, Besitzer eines Großkonzerns, stellt sofort eine Expeditonsmannschaft zusammen, um als erster vor Ort zu sein. Die Crew von Spezialisten erreicht sehr schnell mit ihrem Hightechequipment die alte, verlassene Walfängerstation im Schelfeis, unter der sich die Pyramide befindet. Doch noch bevor sie zu ihr einen Tunnel bohren, hat sich über Nacht plötzlich ein Verbindungsgang aufgetan, sodass sie schnell unten angelangen. Dort haben sie nicht nur mit Aliens sondern auch mit Predatoren zu kämpfen... Lange war es angekündigt, das Franchisecrossover der beiden extraterrestrischen Spezies und dann lässt man Paul Anderson die Kulte schlicht verwursten. Wer das in die Nähe der Mumientrilogie rückt, liegt inhaltlich gar nicht so daneben, schließlich verschlägt es die Aliens zum ersten Mal auf die Erde und ausgerechnet in einen Abenteuerfilm. Bei den ehemals furchtbaren Biomechanoiden aus der Feder von H.R. Giger lässt man sich nicht lumpen und kreiert ganze Scharen von denen, dazu gibt es die auch oftmals im Ganzen zu sehen, was den Vorgängern schon immer abträglich war. Die Predatoren hingegen sind ebenfalls aufgepeppt und haben jede Menge Hightechwaffen, die für gute Actioneinlagen sorgen, dagegen verkommen die Aliens zu reinen Beutewesen. Von der klaustrophobischen Atmosphäre Ridley Scotts oder wenigstens seines Vorgängers Jean Pierre Jeunet ist Paul Anderson weit entfernt, er lässt seinen Multi-Kulti-Mix wie einen Spielbergfilm durch die Pyramide schlittern. Zahlreiche Logikfehler geben sich die Klinke in die Hand, schlimmer ist wohl jedoch der Storyverlauf, in dem die outdoorerprobte Führerin Alexa (Sanaa Lathan) als Aushilfspredatorin mit einem der Jäger zusammen das dynamische Duo gegen die Aliens bildet. Eigentlich lädt so ein Murks zu lauten Lachattacken im Kino ein, würde man sich nicht ein wenig verarscht vorkommen. Es ist schon eine Kunst, Schauspieler zu finden, die noch einfältiger wirken als einst Arnie als Predatorbezwinger, der war wenigstens noch als Action-Held geeignet. Die Berechenbarkeit der Charaktere ist ebenso typisch wie die durchwachsenen CGI-Orgien, von denen einige sehr schön anzusehen sind, andere wiederum aber nicht mehr zeitgemäss, um Aufsehen zu erregen. Auf blutige Bilder hat man trotz vieler Kämpfe verzichtet, einzig ein paar Blutspritzer im Schnee gibt es zu sehen. Mit jeder Menge grünem und gelben Schleim aus den ganzen Viechern ist man beim Rating (in Amerika PG) auf der finanziell sicheren Seite, um der ganzen Familie einen Blockbuster nach bekanntem Strickmuster zu servieren. Das angenommene große Finale lässt man dann nach sinnloser Actionpassage auch gekonnt ins Leere laufen, außer ein wenig Kitsch ist mal wieder nichts gewesen. Das sich Lance Henrikson als Bishop (sic) Weiland dafür hergibt ist erstaunlich und reisst nur gelentlich das Ganze etwas auf. Ebenso, wie man nach dem Spiel "Resident Evil" Paul Andersons Verfilmung nicht mehr brauchte, braucht man nach dem Dark Horse Comic diese Verfilmung auch nicht. Dabei bescherte uns Anderson mit "Event Horizon" einen soliden Sci-Fi-Thriller, der sein Talent zeigte. Nur noch als anspruchsloses Popcornkino annehmbar, mehr auf keinen Fall.
Fazit: Aliens werden zu Beutetierchen gemacht und Predatoren sind eigentlch auch gar nicht so böse. Aufgrund des vielen Schnees und der versöhnlichen Stimmung für die Vorweihnachtszeit geeignet. 4/10 Punkten