(Warnung: Diese Kritik enthält einige Spoiler)
Als ich das erste mal erfuhr, dass ein Film mit dem Namen "Alien vs. Predator" gedreht wird, konnte ich es nicht fassen und ein Traum wurde war...
Seit früher Kindheit, als ich den ersten Teil der "Alien" Saga sah, bin ich ein absoluter "Alien" Fan.
Ich sah nach und nach alle 3 der damals existierenden "Alien" Filme und da ich von den Aliens nicht genug bekam und damals begeistert Comics lies, kaufte ich mir einige Alien-Comics. Dabei viel mir auf, dass auch "Alien vs. Predator" Comics gab und ich wollte mehr über den Predator wissen, der die Aliens jagte und schaute mir den ersten "Predator" Film an...und war wiedermal begeistert und wurde auch ein Fan des "Predators". Also wurde es natürlich zu einem Traum, dass dieses im Comic bereits existierende Zusammentreffen verfilmt würde.
...Nach den ersten Trailern und Teasern zu "Alien vs. Predator" konnte ich es schon kaum noch abwarten, dass der Film endlich erschien...doch dann die erste Ernüchterung:
Regie führt Paul Anderson und nicht nur das, er hat auch noch das Drehbuch verfasst!!
Davon lies ich mich aber nicht in meiner Vorfreude stören.
Dann kam der Film endlich in die (US-) Kinos und es hagelte schlechte Kritiken...war mir egal, ich wollte mich selbst davon überzeugen und wartete auf den Release in Deutschland.
Als ich dann erfuhr, dass der Film eine PGS-13 Wertung bekommen hatte und er auf diese für das Kino GEKÜRZT wurde, verlor ich allmählich den Glauben, dass der Film wirklich meinen Ansprüchen gerecht wird (aber immerhin soll er ja uncut in einem Directors Cut auf DVD erscheinen)
Jetzt hab ich ihn mir vor ein paar Tagen endlich im Kino angeschaut und muss sagen, schlecht ist der Film definitiv nicht!
Die Story des Films:
Ein Satellit der Weyland-Corporation entdeckt einen uralten Tempel in der Antarktis, der in seiner Bausweise keiner bekannten Kultur ähnelt. Es wird ein Team von Spezialisten und Wissenschaftlern wird zusammengestellt und unter der Leitung des Firmeninhabers und Millionärs Charles Weyland (gespielt von „Bishop“- Lance Henrikson) wird der Tempel dann untersucht. Dabei stößt das Team auf die Namensgeber des Films...
Die Story des Films ist sicherlich nicht sehr innovativ und komplex, aber hatte Predator 1 eine Wirklich gute Story? Nein! Hat es uns gestört? Nein! Trotzdem zählt er zu einem der besten Sci-Fi Filme.
Was jedoch gehörig stört sind zum einen Erklärungsversuche wie z.B. dass die Predators den Menschen das Bauen beigebracht haben sollen und ihnen die Grundlagen ihrer Kulturen lieferten (Das hätte nicht sein müssen, denn das bringt die Glaubwürdigkeit des Films doch gehörig ins stolpern und entspricht doch nicht ganz meiner Vorstellung des Wesens der Predator-Rasse).
Ebenfalls störend sind die menschlichen Charaktere, die allesamt völlig oberflächlich bleiben und ein wenig sehr Klischee-beladen sind. Paul Anderson ist halt auch nicht besonders gut darin, Charaktere zu schaffen, die Persönlichkeit ausstrahlen.
Hätte der Film ein bisschen mehr Laufzeit in der man sich ein wenig mehr um einen Haupt-Charakter kümmern würde, hätte ich in dem Belang eigentlich aber nicht mehr viel zu meckern gehabt..
Sowieso scheint der Film irgendwie ein bisschen gequetscht zu sein, um eine Standart-Laufzeit zu bekommen.
Sieht man jedoch über diese Störfaktoren und einige Logiklöcher hinweg wird einem ein, zwar nicht wirklich „Alien“ würdiger, meiner Meinung nach jedoch größtenteils „Predator“ würdiger Film geboten.
Klar ist er lange nicht so gut wie die Predator-Filme (deren Ausführung ja auch um einiges besser ist), aber Atmosphärisch durchaus vergleichbar, denn das Wesen des Predators wird wirklich gut eingefangen (bis auf das oben genannte Beispiel), auch wenn mir das alte Design besser gefiel.
Predator 1 & 2 waren ganz klar reinrassige Sci-Fi-Actionfilme (wie dieser hier) und meiner Meinung auch nicht wirklich mit den „Alien“ Filmen vergleichbar. „Alien“ setzt auf einen ganz eigenen, subtilen Horror und den kann man einfach nicht in dieser Form einfangen, wenn man es mit dem Predator zusammenbringt, denn mal ganz ehrlich, der Predator ist doch ein weitaus gefährlicherer Gegner für das Alien als der Mensch, also wird es wohl kaum Zeit finden, mit seiner Beute dermaßen grausam zu Spielen wie in den „Alien“ Filmen, denn die Predators sind diesmal die Jäger und das Alien existiert nunmal um das Überleben seiner Königin zu sichern, also muss es schnell gehen!
Was mir an dem Film ebenfalls gefallen hat, waren die kleinen Details, die ich schon aus den Comic-Zusammentreffen der beiden Rassen kannte und hiermit möchte ich anmerkten, dass es sich bei diesem Film keinesfalls um eine Computerspiel-Verfilmung sondern um eine reine Comic-Verfilmung handelt, denn Anderson bedient sich an einigen Stellen ganz klar an einigen schon existenten Comic-Vorlagen:
Zum einen die Kooperation zwischen einem Menschen und einem Predator (was viele ja zu stören scheint, aber es wurde auch schon am Ende von Predator 2 angedeutet, das scheinen viele zu vergessen), denn ein Predator ist keineswegs eine dumme Kampf/Jagd-Maschine wie oft angenommen sondern ähnelt ich vielen belangen dem Menschen.
Zweitens die rituellen Gewohnheiten der Predators (z.B. das Markieren mit Alien-Blut)
und zu guter Letzt der Mischlings-Chestburster, der am Ende des Films aus dem Toten Predator hervorbricht (welcher auch vom Design her 1 zu 1 aus einem Comic der Alien vs Predator Reihe übernommen wurde.)
Das alles scheint aber anscheinend fast nur bei mir auf Wiedererkennung gestoßen zu sein.
Alles in allem ein Film, der meiner Meinung nach trotz einiger Ecken und Kanten und mit einem zugedrückten Auge an einigen Stellen doch wirklich annehmbar ist,
jedoch hätte dem Film ein ausgereifteres Drehbuch und ein anständiger Regisseur wirklich gut getan und den Film auch Sequel-würdig gemacht...naja vielleicht nimmt sich ja ein fähigerer Mann eines 2ten Teils an, denn Anderson lässt hier für ihn typisch wieder einmal Ausgereiftheit und Mut zur Innovativität vermissen.
Meine Wertung also:
8/10 Punkten
(Auch wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass ich dem Film mit ausgetauschten Ausserirdischen eine weitaus geringere Wertung geben würde, aber hey, ich bin halt ein Fan dieser Viecher.)