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Schon lange bevor die Horrorikonen Freddy und Jason aufeinander trafen, durften sich zwei andere Ikonen des Genres beschnüffeln, wenn auch nicht in einem Film. Fox, die mit beiden Filmreihen bereits eine Menge Geld verdient hatten, ließen Alien und Predator schon in mehreren Comics und in zwei Computerspielen aufeinandertreffen. Nun, im Jahre 2004, ist es endlich soweit, beide Figuren treffen nun auch endlich in einem Film aufeinander. Mit Paul Anderson auf dem Regiestuhl hätte daraus auch wirklich ein passender Horror-Actioner werden können, denn schließlich traf er auch mit "Resident Evil 1" ins Schwarze! Doch leider ist dem nicht so, auch wenn es eigentlich ein typischer Anderson geworden ist!

Denn wie schon bei den meisten anderen Filmen dieses Regisseurs, so zählen auch bei AvP Inszenierung, Atmosphäre, Schock und Action wesentlich mehr als die Story. Doch wo bei Filmen wie "Resident Evil" noch wenigstens etwas Grundstory vorhanden ist, sowie eine passende und spannende Handlung, so sucht man hier beides wirklich vergeblich. So etwas wie eine Filmgeschichte ist wirklich nicht auffindbar, da hier alles so derart unlogisch, hanebüchen und sinnentleert ist, dass man sich die ganze Zeit fragt, was das ganze Getue eigentlich soll. Ganz dünn wird einem erklärt, dass ein paar Forscher eine Pyramide untersuchen wollen und das sie darin auf Alien und Predator-Horden treffen. Mehr braucht man zur Story einfach nicht zu wissen, da es halt einfach nicht mehr gibt.

Und auch die Handlung ist, wie schon erwähnt, nicht der Rede wert. In den ersten Minuten zieht sich dabei erst einmal alles ziemlich in die Länge. Bevor die beiden Kreaturen aufeinandertreffen, vergehen quälend lange Minuten, voller lahmer Dialoge und dusseligen, vollkommen vorhersehbaren Handlungen. An Spannung ist dabei nicht zu denken, eher an Langeweile und an ein Nickerchen.

Und auch wenn später sowohl Mensch, als auch Predator und Alien aufeinandertreffen, wird es nicht sonderlich packend. Denn auch hier läuft alles vollkommen vorhersehbar und so Innovationslos ab, als das man sich wirklich vom Geschehen gefangen nehmen könnte. Den (schablonenhaften) Charakteren auf der Leinwand möchte man aller paar Minuten zurufen, dass sie gleich eine riesen Dummheit begehen werden und was ihnen danach blüht. Da klappt wirklich so ziemlich gar nichts, was selbst für einen Anderson, der aus lahmen Geschichten sonst wenigstens spannende Handlungen hervorzaubern kann, ziemlich Schade ist!

Das der Streifen aber trotz allen Kritikpunkten nicht uninteressant ist, dass dürfte ebenfalls dem Regisseur zu verdanken sein. Denn was sowohl die visuellen, als auch die akustischen Details angeht, hat Anderson wirklich volle Arbeit geleistet. Vor allem Visuell ist der Film eine absolute Pracht. Der herrlich kühle Look, kann die ganze Zeit über für eine leicht fröstelige Atmosphäre sorgen. Dazu kommen die vom Design her sauberen Kreaturen Alien und Predator, die hier wirklich absolut famos aussehen. Dazu das riesige Raumschiff der Predators, das zum Leckersten gehört, was es dieses Jahr auf der Leinwand zu sehen gab.

Und auch akustisch zieht Anderson hier alle Register! Der Score passt absolut fabelhaft zum Geschehen und die Soundeffekte sind einfach nur klasse und können, in den richtigen Szenen, für wohlige Schocks sorgen, trotz aller Vorhersehbarkeit! Da dürfte manchem Genre-Anfänger das Herz glatt in die Hose rutschen. In diesen beiden Punkten gibt es jedenfalls absolut nichts zu kritisieren!

Ausgereizt werden diese beiden Details dann im Finale des Films, welches dadurch wirklich zum absoluten Höhepunkt des Streifens wird. Hier kann man dann doch sogar so etwas wie Spannung auffinden. Visuell und akustisch eine absolute Pracht und dann doch sogar mal ganz spannend und schweißtreibend, hätte man sich die Szene am liebsten gleich noch einmal angeschaut. Wäre der ganze Film so wie dieser Showdown geworden, dann wäre es wirklich Mainstreamkost der besten Sorte geworden. Aber dem ist nun mal leider nicht so!

Was die Schauspieler betrifft, so hat man sie alle irgendwo schon mal gesehen und war auch schon damals nicht sonderlich beeindruckt über ihre Leistungen. Allesamt spielen sie auf einem recht einfachen Niveau, das weder sonderlich überzeugend, noch sonderlich schlecht ist. Typisches Action/Horror-Niveau halt!

Fazit: Visuell und akustisch ein absoluter prächtiger Stussfilm, der in Sachen Geschichte und Handlung zwar unter aller Kanone ist und dort nur Langeweile und Ödland verbreiten kann, aber durch seine fabelhaften Effekte, den tollen Kreaturen und dem herrlich kühlen Look, dennoch für 90 Minuten leichte Unterhaltung sorgen kann.

Ein typischer Paul Anderson Film, der aber bei weitem nicht so auf Touren kommen kann, wie so manch anderer P.A.-Streifen! Schade!

Wertung: 5/10 Punkte

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