Crossover-Filme scheinen in Mode zu kommen, nachdem im letzten Jahr schon in „Freddy vs. Jason“ zwei beliebte Filmprotagonisten gegeneinander antraten, dürfen dieses mal die allseits beliebten Fox-Monster ran. Die Alien Reihe brachte es immerhin auf vier Filme, der Predator auf zwei. Nun soll ein Kampf beider Monster dem Franchise neues Leben einhauchen:
Ein Satellit der mächtigen Weyland Corporation entdeckt im ewigen Eis der Antarktis eine verschollene Tempelanlage. Charles Weyland (Lance Henriksen) lässt ein Team aus Wissenschaftlern und Archäologen zusammenstellen um die Ruinen zu erforschen. Im Tempel angekommen, merken die Forscher schnell das sie nicht allein sind: Als das Team menschliche Überreste entdeckt die zur Opferung dienten, stellt sich schnell heraus das dieser Ort nicht nur eine Brutstätte für gefährliche Aliens ist, sondern auch eine Kampfarena für junge Predatoren....
Die Story ist reichlich simpel, schafft es aber den Bogen zwischen beiden Lagern zu spannen. So passt es durchaus in die Zeitlinie das Aliens schon auf der Erde waren, bevor es den ersten Kontakt auf der Nostromo gibt. Das die Story aber nur als Aufhänger dient um beide gegeneinander antreten zu lassen, kann man die ein oder andere Ungereimtheit verschmerzen.
Das Ende ist zudem offen, ein zweites Aufeinandertreffen der Bestien also nicht ausgeschlossen.
AvP ist ein lupenreiner Actionfilm. Man hat es wunderbar verstanden Atmosphärenelemente der Alien-Filme und die knallharte Action des Predators zu paaren. Dabei ist die Atmo nie so dicht das man Gänsehaut bekommt, etwas mehr Spannung hätte vor dem ersten Kontakt der Forschergruppe mit den Aliens sicher nicht geschadet. Letztendlich arbeitet AvP aber auf ein festes Ziel hin: der Kampf zwischen Alien und Predator, die Menschen dienen nur als Brutkammern oder Kanonenfutter, das Motto des Film ist daher auch „Whoever wins... We lose!“
Die Kämpfe sind wirklich das Highlight des Filmes und in jeder Hinsicht brachial. Beide Kreaturen wurden wunderbar animiert, besonders das Design des Predators ist herausragend. Der Gore-Level ist dabei auf angemessenen Maß der Alien-Filme, bietet also durchaus Schockmomente. Von diesem Moment an lässt der Film einen nicht mehr los, es wird nur noch gekämpft, gerannt und gestorben. Paul Anderson (Event Horizon) setzt alles routiniert in Szene, nur den Blick fürs Visionäre, wie Scott und Cameron ihn hatten, besitzt er nicht. Ärgerlich ist wieder der schnelle Schnitt: Langsam in Mode gekommen bei den Filmmachern ist es Kämpfe dynamischer und schneller zu machen, auf Kosten der Übersicht. Glücklichweise hält sich Anderson zurück, so das die schönen Kämpfe nicht verhunzt werden.
Zu den darstellerischen Leistungen gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, da kaum vorhanden. In diesem Fall ist das aber nicht weiter schlimm da alle menschlichen Akteure nur als Brutkasten bzw. Beute dienen und nicht mehr als ein paar One-Liner und Geschrei bringen müssen. Mit Lance Henriksen, der Bishop aus Aliens und Alien 3, hat man sogar noch einen besonderen Leckerbissen für Alien-Fans eingebaut. Es darf spekuliert werden ob es sich hier um den Erbauer des Androiden Bishop handelt.
Alles in allen ist „Alien vs. Predator“ vielleicht keine passende Fortsetung beider Filmreihen, ein wirklich gelungener Crossover ist er allemal. Ein Film für Fans, Außenstehende die mit beiden Kreaturen nicht vertraut sind, werden wahrscheinlich überfordert sein. Paul Anderson macht sein Arbeit souverän, vermag es aber nicht die Atmosphäre von Camerons „Aliens“ und Scotts „Alien“ einzufangen. Wer beide Filmreihen mochte, wird beim Aufeinandertreffen zwischen Predatoren und Aliens einen Riesenspaß haben. Für Fans ein Muß!!!
8,5/10 Punkten