Ich hätte beim Besuchen des Kinos nicht gedacht, daß ich diesen Film als meinen FotY bezeichnen würde, nachdem ich das Kino wieder verlassen hatte, nicht zuletzt deswegen, da "Hollywood-Boss" Tom Cruise durch seinen zunehmenden Einfluß auf seine Filme eher negativ von sich reden gemacht hatte (Last Samurai war ja ein trauriges Beispiel dessen).
Die Story haut nicht wirklich sonderlich vom Hocker, aber die Szenerie und der Ablauf des Films entschädigen für ein fehlendes Vorhandensein eines komplexen Hintergrundes. So steigt der Film (nachdem Taxifahrer und herausragendster Darsteller Jamie Foxx vorgestellt wurde) direkt mit Vincents (bestechend: Tom Cruise) Aktivitäten ein, ohne groß um den heißen Brei herumzureden, und so wird der Strudel der nackten Killerorgie immer stärker, und genauso verschwinden die Auswege für sämtliche Protagonisten.
Spannung ist trotz so mancher Vorhersehbarkeit (bleibt eben nie aus) durchweg vorhanden, die Schauplätze sind perfekt gewählt und durch einzigartige Film-Noir Atmosphäre (hätte nie gedacht, daß die Amerikaner das so gut hinbekommen) unterlegt - Michael Mann sei Dank.
Das Ende des Films ist zwar abzusehen, und ich mochte die Verknüpfung zu der Anwältin als Opfer Nummer 5 nicht, das war unnötig, aber dafür fährt der Abspann genau zur richtigen Stelle hoch, nichts wirkt aufdringlich, was ja schon eine Wunder für Hollywood-Streifen darstellt.
Auch der Soundtrack kann sich hören lassen, die Klänge sind meist so kalt und düster wie die Nacht von L.A., aber auch klangvoll und melodisch.
Fazit: Ich gebe 9/10 Punkten. Zur Perfektion hätte nur das letzte Opfer irgendjemand anderes sein müssen. Super!