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Tom Cruise in einer ungewohnten Rolle als eiskalter Auftragsmörder.

Max, gespielt von Jamie Foxx, fährt Taxi in Los Angeles, nur übergangsweise, wie er sagt, aber doch schon seit zwölf Jahren. Eines abends steigt Vincent, dargestellt von Tom Cruise, in Max` Taxi. Fünf Stops sind zu machen, 700 Dollar zu verdienen, und nach kurzer Bedenkzeit willigt Max ein, Vincent durch die Nacht zu fahren. Man geht in einem Jazzclub etwas trinken, besucht die Mutter von Max, die im Krankenhaus liegt, und in der Zwischenzeit tötet Vincent Menschen. Max kann zunächst nichts dagegen tun, als sich aber herausstellt, daß das letzte potentielle Opfer eine Anwältin ist, mit der Max gerade im Begriff ist, zarte Bande zu knüpfen, wächst er über sich hinaus und schafft es, den letzten Mord von Vincent zu verhindern.

Michael Mann beweist wieder einmal, daß es keines Effektfeuerwerks bedarf, um den Zuseher an die Leinwand und in den Kinosessel zu fesseln. Sein Rezept ist einfach, funktioniert aber bestens: Man nehme zwei hervorragende Schauspieler ( bei „Insider“ waren es Pacino und Crowe, bei „Heat“ Pacino und De Niro), gemäß den Vorbildern also hier Cruise und Foxx. Dazu geselle sich dann eine spannende Geschichte, die nicht zu viele und nicht zu wenige Verwicklungen haben sollte und die Darsteller zu Persönlichkeiten werden läßt und nicht nur zu Sprechrollen. Wenn Actionszenen vorkommen müssen, sollten diese mit einem Maximum an Realismus inszeniert sein, keine Computereffekte, immer hart an der Wirklichkeit. Entscheidend dann noch die Filmmusik und die Ausleuchtung, möglichst coole Farben, passend zu coolen Tönen.

Und all das wird bei „Collateral“ nahezu perfekt eingehalten. Die Story ist in der Tat faszinierend, zumal einige Zeit vergeht, bis dem Taxifahrer und damit auch dem Kinogänger klar wird, was da eigentlich vor sich geht. Actionszenen gibt es nicht sehr viele, wenn aber, dann sind diese von der gleichen Perfektion wie bei „Heat“, rasant geschnitten, ziemlich direkt und ohne Gefangene. Die Musik ist genial an die Szenerie angepaßt, je nach Umgebung gibt es die passenden Stücke, und cool ist der Film sowieso, spielt ja in einer Nacht, Cruise hat einen Dreitagesbart, einen Anzug an und eine Sonnenbrille auf, und wenn er als Killer zuschlägt, dann merkt man ihm an, daß er ein Profi ist. Michael Mann serviert also wieder einmal einen außerordentlich gelungenen Thriller, bei dem alles paßt – bis auf ein Kleinigkeit. Zum Schluß hin, bei der finalen Auseinandersetzung, sollte der Profi den Amateur schlagen. Aber das ist nur eine Kleinigkeit und trübt nicht den sehr positiven Gesamteindruck. 9/10

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