Review

Ein Film über junge Menschen am Strand, - alles andere verrät schon fast der Titel dieses australischen Mystery-Horrors, der zwar recht stilsicher daherkommt, doch viel zu früh in eine eindeutige Richtung tendiert.
Zumindest sollte man keinen handelsüblichen Slasher erwarten.

Für Gary, Brad, Emily und Tracey sollte es ein ganz normaler Ausflug an den einsam gelegenen Strand werden. Surfen, Spaß haben, vielleicht auch mehr hatten die vier geplant.
Bis ein merkwürdiger Fremder dazu stößt und zwei der jungen Leute vermehrt von Déjà-vu-Erlebnissen geplagt werden…

Bereits zu Beginn wird der Strand in ein mysteriöses Licht getaucht. Die Farbgebung ist stimmig, der Score angenehm zurückhaltend und die Sounduntermalung unterstreicht die einsame Stimmung, der etwas latent Bedrohliches anhaftet.
Nicht nur der versierten Handkamera mit den gut gewählten Perspektiven ist es zu verdanken, dass der Strand mit seinen Büschen und merkwürdigen Funden wie einer halben Schaufensterpuppe oder einem vertrockneten Blumenstrauß zuweilen sehr apokalyptisch anmutet, was durchaus gewollt ist.

Auf inhaltlicher Ebene wähnt man sich hingegen tatsächlich in einem Slasher, da die beiden Milchbubis über körperliche Nähe spekulieren, während die Girlies eher Zicken sind und die beiden bewusst hinhalten oder sie mit ihren Reizen auflaufen lassen.
So geht es eine ganze Weile um zwischenmenschliche Probleme und nur vereinzelte Einstellungen des Strandes können die Aufmerksamkeit Aufrecht erhalten.

Als der Fremde aufkreuzt, der sich selbst Zippo nennt, wird die leicht bedrückende Stimmung noch einmal intensiviert, da man zuvor von drei toten Jugendlichen in dieser Gegend sprach und der Fremde sich außerordentlich merkwürdig verhält. Nur Emily, die ein wenig esoterisch angehaucht ist, scheint in dem Eremiten etwas Spezielles zu sehen.
Was sich lange Zeit mit Ereignisarmut auszeichnet, beginnt im letzten Drittel ein wenig Fahrt aufzunehmen und obgleich man frühzeitig die etwaige Wendung ahnt, kommt sie letztlich doch mit einem gut abgepassten Timing auf den Punkt.

Über die Darsteller lässt sich hingegen wenig Positives sagen, sie füllen ihre ohnehin dünn gezeichneten Charaktere gerade so aus, dass es noch halbwegs glaubhaft wirkt, auch wenn deren Dialoge oftmals ins Grenzdebile übergehen und manchmal zusammenhanglos erscheinen.

So mehren sich Flashbacks und Visionen, Zeiten verändern sich und irgendwann scheinen sich die vier bewusst zu werden, in welcher Lage sie sich befinden und treten vereinzelt die Flucht an, - wobei auch innerhalb dieser Szenen die stilsichere Kamera erwähnt werden sollte, die den Betrachter mitten in die jeweilige Situation zieht und trotz leichten Wackeleffekts eine glaubwürdige Situation vermittelt.

Von einer komplett überzeugenden Vorstellung zu sprechen, wäre an dieser Stelle maßlos übertrieben und dennoch hat dieser Streifen es fertig gebracht, mit sehr einfachen und auch kostengünstigen Mitteln eine durchweg stimmige Atmosphäre zu vermitteln und ein Szenario zu kreieren, welches durchaus seinen düsteren Reiz versprüht.
Zu Beginn etwa zäh, kommt mit der Zeit etwas Leben in die Bude und obwohl es bis zum Schluss vergleichsweise ruhig zugeht, vermag der Twist den einen oder anderen Zuschauer beeindrucken.
6,5 von 10

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