Review

Achtung: Review enthält evtl. einige leichte Spoiler!

Bei „Lost Things“ handelt es sich um einen absoluten Geheimtipp aus Australien. Beim optischen betrachten des DVD Covers lässt man den Film normalerweise links liegen, da man sich denkt: „Nein, nicht schon wieder einer dieser 08/15 Teenieslasher". Aber weit gefehlt, „Lost Things“ hat mit einem Slasher kaum Gemeinsamkeiten. Statt dessen erleben wir einen Mysterythriller der Extraklasse.

Die Geschichte beginnt damit, dass zwei Teeniepärchen ihr Wochenende an einem abgelegen Strand verbringen. Sie wollen surfen, sich lieben und einfach nur Spass haben. Doch der mysteriöse Ort verbirgt ein schreckliches Geheimnis...

„Lost Things“ ist aus meiner Sicht ein Film, der das Zeug zum Klassiker hat. Ein Film, den man sich auf alle Fälle öfters ansehen muss. Stellenweise fühlt man sich an Mysterystreifen wie „Blair Witch Project“ oder „Picknick am Valentinstag“ erinnert, ohne dass massiv von diesen beiden Filmen kopiert wurde.

Es wird uns einen düstere, beunruhigende beinahe schon bedrohliche Atmosphäre geboten. Die Spannungskurve ist stetig steigend bis zum genialen, überraschenden Ende. Die Kulisse ist auch vom Feinsten. Ein traumhafter, idyllischer Strand, Sonnenschein, eine menschenleere Landschaft. Doch die herrliche Stimmung wird getrübt durch seltsame, augenlose Schaufensterpuppen, verwelkte Blumensträuße und einer Reihe mysteriöser Vorkommnisse. Der Soundtrack und die Soundeffekte sind auch sehr düster und perfekt inszeniert. Erinnerte mich teilweise an „Cabin Fever".

Die Darsteller sind allesamt sehr überzeugend, trotz einigen dümmlichen Dialogen, wie man es eben von Teenagern gewohnt ist. Besonders erwähnenswert sollte die Rolle von Steve La Marquard als Zippo bleiben, wirklich herausragend. Der gesamte Film kommt mit gerade mal 5 Charakteren aus. Okay, eigentlich sind es noch 3 mehr, die aber wirklich nur unbedeutende Nebenrollen spielen.

Sehr gelungen ist meiner Meinung nach die Erzählstruktur: Man erfährt nach und nach was genau eigentlich passiert ist. In erster Linie weiß man überhaupt nicht, was das ganze soll, teilweise wird man durch unzählige Flashbacks verwirrt. Doch im nachhinein stellt sich heraus, dass die Erzählstruktur sehr wohl einen Sinn ergibt. Wie bei einem Puzzle werden die Einzelteile nach und nach zusammengefügt. Gerade das ist eben das herausragende an „Lost Things". Ein chronologischer Ablauf wäre sinnlos gewesen. Das Ganze ist zwar nicht völlig neu, trotzdem hat der Film etliches zu bieten, dass es in dieser Form vorher noch nicht gegeben hat.

FAZIT:
Absoluter Geheimtipp aus Australien, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ein Mysterythriller der Extraklasse mit einigen überraschenden Wendungen. Ein Film, den man sich unbedingt öfters anschauen sollte. Im nachhinein bereue ich es, dass ich „Lost Things“ auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest nicht gesehen hab.

BEWERTUNG: 9 von 10
HÄRTEGRAD: 3 von 10

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