Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI (1993)

Review

von Frank Trebbin

One Son

Die Welt steht am Rande des Abgrunds, denn seit dem UFO-Absturz in Roswell vor 50 Jahren ist sicher, dass außerirdische Mächte die Erde kolonialisieren wollen. Doch dank geschickter Verhandlungen, die seit dieser Zeit von einem geheimnisvollen Konsortium, der auch der Zigarettenraucher angehört (vgl. "Akte X - Patient X"), geführt wurden, konnte die Invasion immer wieder verhindert werden. Doch nun, da Cassandra Spender, die Mutter von FBI-Agent Spender und jahrelanges Entführungsopfer, zu einem Mensch-Alien-Hybriden geworden ist, die als Prototyp für eine für die Invasion benötigte Sklavenrasse dienen soll, scheint der Zeitpunkt der Kolonialisierung endgültig gekommen zu sein. Da tauchen die außerirdischen Rebellen auf...

Mit diesem 1999er-Zusammenschnitt zweier "Akte X"-Folgen ist es Chris Carter, dem Schöpfer der Serie, gelungen, seine Verschwörungstheorien zu einem genialen Höhepunkt zu führen und viele Fragen, die seit dem Start der Serie die Fans beschäftigen, zu beantworten (Ob wir allerdings mit "Akte X: One Son" die ganze Wahrheit erfahren, wird sich erst in den nächsten Folgen zeigen!). Im Mittelpunkt steht dann auch folgerichtig der Zigarettenraucher, der bereits seit der ersten Episode mit dabei ist, und der im Verlauf der Jahre zur vielschichtigsten Figur der Serie mutierte - wenn nicht sogar zum undurchsichtigsten Bösewicht in der US-TV-Geschichte. Gegen ihn verblassen selbst Mulder und Scully, die immer mehr zu Spielbällen der Macht und weniger zu Helden werden. Inszenatorisch ist das alles wieder auf gewohnt gutem Niveau und dank des hohen Wiedererkennungswerts der immer stärker ikonografierten Handlung mit ihren seit nunmehr sechs Jahren verwobenen Nebensträngen gewinnt "Akte X: One Son" an allen Fronten. Mit David Duchovny, Gillian Anderson, Veronica Cartwright, William B. Davis u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin