kurz angerissen*
Damals wie heute irritiert die umständlich als Blockbuster-Ensemble-Scifi-Comedy konzipierte Produktion mit hohen production values, die gerade in Helikopteraufnahmen der futuristischen Großstadt stark an „Batman“ angelehnt ist (dessen für den Comicfilm verheerende Schumacher-Sequels ironischerweise vielleicht einen größeren Erfolg dieser Parodie verhindert haben), und verhältnismäßig zurückhaltendem, wenn nicht gar unscheinbarem Humor, trotz des hohen Aufgebots an komödienfähigen Darstellern. Heute hingegen ist das Publikum mit Superheldenfilmen im Allgemeinen und Ensemble-Comicfilmen im Speziellen endlich vertraut, was eine neue Betrachtungsweise auf den nunmehr 15 Jahre alten Streifen ermöglicht. In gewisser Weise also war „Mystery Men“ seiner Zeit voraus, wobei die Wirkung sich damals und heute am Ende doch kaum unterscheidet: Was für ein Riesenaufwand, was für eine geringe Ergiebigkeit. Stillers Humor, der auf der Demontage des Mad Max’schen Heldentypus basiert und ihn der Lächerlichkeit preisgibt, bedient allenfalls ein Nischenpublikum, wird aber mit bombastischen Kulissen, schrägen Tanzeinlagen und großen Namen erzählt. Azaria, Macy, Kinnear, Rush & Co. schaffen es aber trotzdem immer wieder, trotz oder gerade wegen ihrer albernen Kostüme und dazu passender Gags ein leises Lächeln auf das Gesicht des Zuschauers zu zaubern, möge er selbiges dann auch hinter einem Kissen verbergen.
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