Eröffnung der The Romancing Star Trilogie, die von 1987 bis 1989 ihre Fortführung und 2004 mit Love Is a Many Stupid Thing den mehr oder minder offiziellen, dann aber indirekten Nachlass, auch von Wong Jing als kreativen Kopf hinter all dem Geschehen bekam. Dabei vollführt Wong sein gerade in den Achtzigern allgemein bewundernswertes Talent für ein spritziges Komödiengeschehen, dass auch dort sicherlich schon seine Inspirationen bei Genrekollegen und speziell auch dem eigenen Output in der Wiederholung und Variation bekannter Zutaten nahm, aber trotzdem die Frische und kreative Leichtigkeit gleich dutzendweise ausstrahlen vermochte:
Um über die Trennung mit Man [ Sharla Cheung Man ] hinweg zu kommen, veranstaltet der als Automechaniker bei Ken Lau [ Stanley Fung ] angestellte Wong Yat-fat [ Chow Yun-fat ] zusammen mit seinen Freunden und Kollegen Traffic Light [ Nat Chan ] und Ugly [ Eric Tsang ] eine Reise nach Malaysia, wo sie die vermeintlich gutsituierten Tung Man-yuk [ Maggie Cheung ] und Li Man-chi [ Cheung Lai-ping ] kennenlernen. Und sich ebenso als reich präsentieren. Zurück in HK soll diese Notlüge beiderseits weiter gelebt werden, und auch das Männerbündnis selber muss den gleichen Interessen in Sachen Frauen standhalten. Zudem taucht mit Chiu Ting-sin [ Stuart Ong ] ein tatsächlich Vermögender als Nebenbuhler auf, der auch nicht scheut, sein Geld als Mittel zum Zweck einzusetzen.
Der Gegensatz von Arm und Reich, und die Anziehungskraft von Mann und Frau; mehr braucht es an Vorrat für 'Dramatik' und humoristischen Grundlagen nicht. Schon hier, noch relativ am Anfang der Karriere, sind die Verweise auf Früheres im filmographischen Verlauf, speziell die ausklingenden Shaw Brothers Komödien um Hong Kong Playboys (1983), Prince Charming (1984) und I Love Lolanto (1984), die sogenante Lolanto - Trilogie, eindeutig zuzuordnen. Erfolgt hier quasi der erneute Abgleich, in einer etwas späteren und eigentlich medial auch umso erfolgreicheren, geradezu von Angebot und Nachfrage überschwemmten Zeit.
Theoretisch gesetzt im Hier und Jetzt der zweiten Phase der Achtziger Jahre, die rückwirkend mit als die Hochzeit des kantonesischen Kinos, speziell der Romantischen Komödien galten, wird trotzdem immer wieder die Ausflucht in die Ferne, in fremde Orte und auch längst zurückliegende Märchen aus der Kindheit gesucht. Während die drei zu groß geratenen Jungs ihre enge Männerfreundschaft pflegen, und sich gerade auch dadurch all den Irrungen und Wirrungen des Lebens widerstehen, wird der Schutz und die Ablenkung der Figuren und ihres Publikums auch in Ausflügen weitab des alltäglichen Lebens gesucht. Die Urlaubsreise nach Malaysia nur als der erste Aufhänger der Handlung, die dann ca. eine Viertelstunde lang den Weg in die vermeintlichen exotischen Plätze an Sommer, Sonne, Strand sucht, und da auch die Hoffnung der Liebe findet. Das Großstadtmärchen folgt zugleich, gründet sich diese Liebe doch zuerst auf einer Lüge, die in Ermangelung von Selbstsicherheit und angesichts der eigenen (traurigen) Existenz entstanden ist.
Auch zuvor und hernach wird im Wongschen Œuvre zumeist die schnelle Ausrede, das An- und Vortäuschen der eigenen Identität, wenn auch nicht der wahren Absichten und dann die Komplikationen all dieses Gebildes aus Sein und Schein gesucht. Die Träumereien an erster Stelle, das Verwirrspiel aus Aufrechterhalten dieses Luftschlosses und das Durcheinander aller Parteien bis zur Happy End Auflösung des ganzen verzwickten Rätseln stellen hier wie meist bis immer die folgenden Akte der Erzählung dar. Ein gängiges Prozedere, dass keinerlei Überraschungen in der Narration, aber hier noch die unvermittelten Einfälle der Behandlung und Ausgestaltung aufweisen können. Sicherlich spielt dabei auch immer die Naivität eine Rolle; die Gutgläubigkeit sowohl der Sympathiefiguren, derer gleich mehrer, hier im Chow Yun-fat speziell auch das Aushängeschild damaliger Popularität anwesend sind, aber auch die des Publikums, die das immer und immer wieder Vorgesetzte im Grunde ein und desselben Filmes am Auswählen ist.
Denn kennt und mag man die eine schnelle Wong - Inszenierung, so kann man theoretisch mit allen Anderen das Gleiche sehen und erleben; wenn auch damals in etwas erquicklicher, da herzensfrischer und nicht nur auf Zoten und Klischee abgelegter Form. Gags auf der Basis von Grimasserei, Pantomine, Hypnose, schlichtes Slapstick, bösartiger Schadenfreude, Selbst die beschwingten Parodien als das Grundstück der Erleuchtung, in Love is a Many Stupid Thing der gesamte Infernal Affairs Aufbau, hier noch die kompletten Nachahmungen und daraus überraschend und überzeugend pointierten Burleskereien verschiedener A Better Tomorrow (1986) Motive, waren schon da.