Eine verschachtelte Geschichte, die sich um den jungen Cop Rod Lin (hervorragend dargestellt von Leo Koo) dreht und sich ebenso viel Zeit für die ihn umgebenden Personen nimmt. Der Film sprudelt anfangs vor Witz und Romantik, schlägt aber auch im Laufe der Zeit traurige Töne an. Doch das erwartete Wirrwarr bleibt aus. Und es gibt so gut wie keinen unnötigen Leerlauf in "Task Force" á la Wong Kar-Wai, wobei aber trotzdem zwischendurch etwas mehr Tempo nötig gewesen wäre. Patrick Leung, der auch schon mit "Beyond Hypothermia" sehr gute Arbeit geleistet hat, verhilft der famosen Besetzung zu starken Schauspielerleistungen, wobei neben Koo besonders die drei anderen Hauptpersonen Yeung, Tsang und Morris hervorzuheben sind. Aber auch die Nebendarsteller flößen durch die Bank weg ihren Figuren überzeugend Leben ein. Komplettiert wird das Ganze durch Kurz- oder Cameoauftritte von z.B. Waise Lee (als Gangsterboß!), Chin Kar Lok und John Woo (als Polizist!). Ach so, die Action... Also, etliche brillante Shootouts hab ich NICHT gesehen, weder qualitäts- noch quantitätsmäßig. Trotzdem wird auch hier einiges geboten. Die längste Schießerei in einem Restaurant wird besonders bei Kennern von "Hard Boiled" Erinnerung wecken. Diese mit gelungenen Zeitlupen unterstützte Actionszene wird aber ruiniert durch denselben Einfall, den John Woo in "Face Off" benutzt hat. Der Killer setzt der Nutte nämlich mitten im Geballer Kopfhörer auf und fliegt dann beidhändig schießend durch die Gegend, während im Vordergrund ein ziemlich lausiger Kindersong plärrt. Die anderen wenigen Actionausbrüche sind eher ziemlich kurz geraten, wobei eine in Schwarzweiß gehaltene, mit Schwertern ausgetragene Befreiungsaktion noch die beste darstellte. Alles in allem ist "Task Force" eigentlich ohne Vorbehalte zu empfehlen, es sei denn, man erwartet einen reinen Actionreißer.