Review

Story:
An einem regnerischen Tag wird ein Mann auf einer 40-stufigen Treppe ermordet. Der Mörder flüchtet mit einem Koffer voller Geld, den das Opfer bei sich trug. Die Polizei kümmert sich um den Fall, im Mittelpunkt steht hierbei der raubeinige Detective Woo (Park Joong-Hoon) und sein Partner Kim (Jang Dong-Kun). Es stellt sich schon bald heraus, dass der Mörder Sungmin (Ahn Sung-Ki) ist, einer der seit Jahren meistgesuchten Drogenbaronen und er weiß, wie man untertaucht und Verfolgern entkommt.
Ein harter Fall, der Opfer auf beiden Seiten fordert.


Kritik:
Okay, zugegebenermaßen ist die Story nicht weltbewegend oder innovativ und kommt etwas holprig rüber. Zudem wirken die Charaktere bis auf den coolen, aber nicht perfekten, dafür für seine Härte bekannten Detective Woo, zu blass. Hier fehlt dann doch eine genauere Charakterbeschreibung und Hintergrundinfos zu den Personen. Ein wenig wird zwar zu den Hauptcharakteren erwähnt, aber dies auch kurz und knackig zusammengefasst in einem Satz. An der schauspielerischen Leistung kann man aber eigentlich nicht meckern.
Trotz dieser Mängel konnte mich Nowhere to Hide etwas mehr als eineinhalb Stunden unterhalten. Spannung kam mir beim Schauen der immer wieder rasanten Verfolgungsjagd schon auf, was sicherlich auch an der genialen Kamerführung und den sehr eigenen Visualisireungsstil von Regisseur Lee Myung-Se lag. So wählt er verschiedenste Blickwinkel, lässt auch in Actionszenen mal die Kamera auf Zeitlupe laufen und lässt das Bild stocken oder lässt es wie ein künstlerisches Gemälde aussehen, was alles ziemlich gekonnt genial ausschaut.
Der Film hat 3 absolut überragende Szenen. Als erstes die beiden Anfangssequenzen, die Schlägerei in schwarz-weiß, wo man Cop Woo kennenlernt, danach wird Sungmin vorgestellt, der auf sein Opfer lauert. Szene Nummer drei ist das meiner Meinung nach coole, "ausgefuchste" Ende.
Manche Kritiker sagen das wars dann auch schon, dazwischen passiert nicht viel. Das sehe ich anders. So haben mir u.a. auch die Szenen im Zug und die Befragungen/Verhöre gefallen. Die teils doch herbe Brutalität und Vorgehensweise der Polizei fällt zwar schon auf und ob dies real ist oder nicht, sei mal so dahingestellt. Ich denke man sollte das nicht so auf die Goldwaage legen und es einfach mit schwarzem Humor nehmen, der ja eh an ein paar Stellen von Myung-Se platziert wurde.
Den eigenen Stil setzt er auch in Sachen Musik auf, die wie ich finde auch sehr gut zum Film passt.

Fazit: Nowhere to Hide ist kein Meilenstein im Thriller-Genre, weiß aber dennoch zu gefallen, wenn man sich mit der Art der Inszenierung und einer nicht besonders fordernden Story anfreunden kann. Eine Empfehlung würde ich aber nur an Filmliebhaber des kunstvoll und eigensinnig inszenierten asiatischen bzw. koreanischen Kinos aussprechen.

Film: 7/10

Details
Ähnliche Filme