Queen City Rocker (1986)

Heutzutage (November 2019) ist ja wieder alles nice und trendy, was ansatzweise den Zeitgeist der 80er-Jahre schnuppert. Und ja, "Queen City Rocker" (hier unter dem geistesgestörten Namen "Street Hooligans vs. Rocker" auf DVD neu aufgelegt) ist 80er-Jahre Kino in Reinkultur. Aber ist dabei auch ein guter Film rausgekommen?
Bei aller Liebhaberei zu den 80er-Streifen muss man hier leider objektiv mit "Eher nein" antworten. Zwar wird hier durchgängig ein guter, abwechslungsreicher und 80er-typischer Soundtrack geliefert, und auch der Hauptdarsteller liefert eine ganz ordentliche (weil coole) Performance ab, aber was die Dramaturgie und den Plot des Films betrifft, muss leider festgestellt werden, dass weder Einfallsreichtum noch kreative Finesse am Werk waren. Die Prügeleien und Härten sind zudem unspektakulär und überraschend inkonsequent dargestellt. Und auch die im Fokus stehende Rache-Story wissen eingefleische Cineasten in ähnlicher Form schon deutlich aufregender, derber und effektiver zu bestaunen... und das auch schon damals in den 80er-Jahren (Charles Bronson lässt grüßen).
Somit bleibt im Endeffekt nur noch das Grundgerüst des Gangfilms übrig, so dass man zum Schluss kommt, bei dem vorliegenden Streifen handele es sich eher um ein "The Warriors" (Walter Hill, 1979)-Nachzügler, der irgendwie ein paar Versatzstücke von "The Breakfast Club" (John Hughes, 1985) reinmixt.
Übrigens: Mit Hooligans (wie es besagter neuer DVD-Titel uns Glauben machen will) hat das Gezeigte rein gar nichts zu tun. Und wer hier - abgesehen vom neuen, in rot gehaltenen DVD-Cover - Parallelen zu "American History X" (Tom Kaye, 1998) sieht, sollte sich von Dr. Giggles auf Zurechnungsfähigkeit untersuchen lassen, mit einem gelben Schein für ein halbes Jahr ins Bett legen und in Dauerschleife "Hooligans" Teil 1 bis 3 gucken.
Und noch ein Wort zur DVD: Das Bild ist recht dunkel und leider nur auf (gutem) VHS-Niveau.
Fazit: Ambitionierter aber völlig unausgereifter Teenager-Gang-Film mit gutem Soundtrack, der aufgrund seines wenig innovativen Inhalts im VHS-Filmeinerlei der 80er-Jahre völlig zu Recht untergegangen ist. Merke: Nicht alles aus den 80ern ist Kult!
Qualität: 4/10 Härte: 3/10