Über einen der Kunstfilme von Yoko Ono und John Lennon möchte ich jetzt auch endlich einmal einige Zeilen schreiben. FLY ist meiner Meinung nach zwar bestimmt nicht ihr bestes Werk, aber dennoch einer ihrer interessantesten Kurzfilme.
Eine nackte Frau liegt auf einem Laken. Ob sie tot ist oder ob sie schläft, ist dem Zuschauer (zuerst) nicht ersichtlich. Eine Fliege krabbelt über ihren Körper. Sie sitzt auf dem Bauch, auf ihren Fingerspitzen oder auch auf Schamhaaren. Wenn sie beispielsweise auf einer Brustwarze sitz, dann thront sie dort wie auf dem Gipfel eines Bergs.
Plötzlich befinden sich mehrere Fliegen auf ihrer bleichen Haut...
Erst wenige Augenblicke vor dem kurzen Abspann ist etwas anderes zu sehen. Gebäude, der Himmel – dann alles in Blautönen.
Filmmusik hört man während der gesamten Laufzeit – sie beträgt ca. eine halbe Stunde – nie. Die wirre Geräuschkulisse dürften einige (wenige) Leute cool finden, ich finde sie bei diesem Kurzfilm nicht wirklich passend.
FLY ist bestimmt kein Film, der in einigen Jahren dem Durchschnittspublikum von SAW VII im Kino als Vorfilm gefallen würde... Das kleine Filmchen aus den frühen 70er-Jahren ist aber kein ödes Remake!
Nicht erst Andy Warhol hat schon Jahre zuvor mit BLOW JOB gezeigt, dass ein Film nicht zahlreiche Szenenwechsel bieten muss, um interessant zu sein.
O.k., die Gesamtlaufzeit von FLY hätte ruhig noch etwas kürzer sein können...
6 Punkte