So allmählich macht man sich etwas Sorgen, der gute Guy Ritchie legt nach seinen Tophits "Lock, stock and two smoking barrels" und "Snatch" einen Genrewechsel hin. Auch der Großmeister Tarantino hat sich von den reinen Gangster(-Komödien) los gesagt (was in diesem Fall ja nicht wirklich schecht ist). So bleibt dann eigentlich nur noch ein dänischer Regiesseur, der nach "In China essen sie Hunde 1+2" gerne im gleichen Atemzug wie die obrigen genannt wird um nun die Fangemeinde mit dem nötigen Material zu versorgen.
So warteten viele auf das neue Werk aus dem hohen Norden. Doch vorweg sei gesagt Fans des Vorfilms von Lasse Spang Olsen werden wohl eher eine Ernüchterung erleben als einen ebenso genialen Kracher.
Hier gibt es zwar wieder äußerst geniale und amüsante Coupideen, die schon bei ihrem erdenken zum scheitern verurteilt zu sein schein und viele Gangster mit ihren eigenen Motivationen und Stilen, doch wurde hier mehr Augenmerk auf die Action gelegt als auf die unterhaltsamen Dialoge. Dadurch knallt es zwar ganz gehörig und die Stuntmänner hatten ordentlich was zutun aber die wahren Fans werden das wohl eher weniger gefordert haben. Auch die erzählte Geschichte springt zu sehr und lädt dem gebeutelten Polizisten Jens (Kim Bodnia) somit immer mehr Probleme auf, dadurch wirkt dieser aber etwas verloren und der Film lässt somit die tadellos ausgebauten Charaktere der "Vorgänger" vermissen. Unter diesem Charakterdefizit leidet auch die Komik da die Sprüche nicht mehr ganz so trocken rüberkommen. Zwar ist noch viel (schwarzer) Humor erhalten geblieben, man bekommt aber mit Sicherheit keinen Muskelkater im Zwerchfell.
Man merkt deutlich das Herr Olsen versucht hat an seine Vorgängererfolge anzuknüpfen und diesen mit noch mehr von allem, vorallem aber Action sogar zu toppen. Das dieses Rezept nicht immer funktioniert zeigt dieses Beispiel. Man sollte halt lieber mehr am Detail arbeiten als ein noch größeres Budget zu verbraten.
Somit entstand ein Film den man sich zwar angucken kann aber im Grunde ist man mit den zwei "In China essen sie Hunde"-Filmen besser bedient.
Zum Schluß sei noch erwähnt, das mich die Aufnahme im digitalen Verfahren (zumindest mit diesem hohen Kontrast) hier eher gestört haben. Da das Bild einfach zu scharf war und kaum Tiefen entstanden sind, wodurch er meines erachtens auch an Atmosphäre verloren hat. Von daher finde ich digitalen Aufnahmen bei FX-Schlachten alà "Star Wars" ganz in Ordnung aber in solchen Genres sollte lieber wieder auf das gute alte Zelluloid zurückgegriffen werden.