Review

Den ersten Bridget Jones-Film konnte man mit gutem Gewissen so ziemlich jedem empfehlen. Er war romatisch, ohne überaus schmalzig zu sein, witzig, aber immer mit Niveau und schauspielerisch gut besetzt. Keine Perle, aber richtig nette Unterhaltung.
Das kann man von dem Nachfolger nicht mehr behaupten. Er ist nur noch in den Szenen nett, die praktisch 1:1 aus dem Vorgänger kopiert wurden. Alles andere ist bescheidenes Mittelmaß. Charme scheint keine Fortsetzung zu ertragen.

Die Geschichte ist unglaublich flach. Schon beim Sehen stellt sich der geneigte Zuschauer die Frage, ob es ihn wirklich interessiert, wie Mark und Bridget nach ihrer Trennung wieder zusammenkommen. Denn dass sie es tun ist klar.
Die ganze Nummer in Thailand ist lästig und bringt den Film nicht weiter, da viele gute Szenen des ersten Teils untrennbar mit dem englsichen Umfeld verbunden sind.
Auch der Skiurlaub war mäßig. Muss Bridget, obwohl sie nicht skifahren kann, trotzdem in ein Weltcuprennen geraten und schneller sein als die Profis - Slalom hin oder her? Das ist doch übelste Schmierenkomödie. Und muss sich die vermeindliche Rivalin Rebecca wirklich als lesbisch outen, um ein Happy-End zu ermöglichen? Hallo, hat hier irgendeiner nicht eine bessere Idee?
Nett ist hingegen der kurze Abstecher von Bridget nach Hause, um mit dem modeberatenden Taxifahrer kurz die Kleiderordnung zu überarbeiten, die dann doch ein Opfer von Spritzwasser wird. Hier kommt ein wenig der Charme des Vorgängers durch, ohne kopiert zu sein.
Ansonsten viel aufgewärmtes. Und leider schauspielerische Schwächen. Grant scheint keine Lust zu haben, sich wirklich in den Film einzubringen. Dazu ist seine Rolle auch zu undankbar. Bridget wird diesmal erbärmlich gespielt. Wer hat RZ den bei ihren Bewegungen beraten? Durch das abgehackte Laufen wirkt Bridget nicht mehr niedlich unbeholfen, sondern schwer behindert. Und damit macht man keine Späße.

"Am Rande des Wahnsinns" kommt in keinem Belang an seinen Vorgänger heran. Es beschleicht einen der Verdacht, dass hier mit einfachen Mitteln noch einmal Kasse gemacht werden sollte. Anders ist die langweilige Story und der lieblose Gesamteindruck nicht zu erklären. So verbleibt nur Enttäuschung, ein Imageverlust des ersten Teils und das Gefühl, sich in einer großen Gemeinschaft der Ausgenommenen zu befinden. Gerade mal noch 3 von 10 Punkten.

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