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Der Regisseur Volker Schlöndorff gehört zweifellos zu der Sorte von Filmemachern, die einmal einen großen Wurf (Die Blechtrommel) gelandet haben und ihr Leben lang diesem Erfolg und der Qualität "hinterherfilmen".

Ob es "Eine Liebe von Swann", "Der Unhold" oder "Homo Faber" ist, stets mit hervorragenden Darstellern besetzt und technisch makellos in Szene gesetzt, ist das Gesamtwerk meist enttäuschend.

In "Homo Faber", einem Klassiker der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, erzählt Max Frisch geschickt den geistigen Wandel des unterkühlten und technikgläubigen Walter Faber, der durch etliche Zufälle in seinem Leben in seinen Grundfesten erschüttert wird und selbst noch vor seinem nahenden Tod statistiküberzeugt die Tatsachen verkennt.

Wie auch bei den Literaturverfilmungen "Eine Liebe von Swann" und "Der Unhold" von Volker Schlöndorff, steht die Oberflächlichkeit der Handlung von "Homo Faber" im Vordergrund während der Roman deutlich mehr Tiefe und Intensität besitzt.

Nicht dass die literarische Vorlage schon genug bietet, werden neue Szenen (Stewardess) hinzugefügt und elementare Inhalte (Fabers Tod) schlichtweg weggelassen?!

Wer den Roman nicht kennt, hat zusätzlich Probleme hinter Fabers Gefühlswelt zu kommen und wird manche Personen (Ivy) nicht schlüssig zuordnen können.

"Homo Faber" ist eine schwache Literaturverfilmung, die an der schlechten Drehbuchumsetzung scheitert.

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