Psycho-Drama. Flavia hat in ihrer Jugend ein traumatisches Erlebnis. Ihr Vater ermordet vor ihren Augen einen fremden Krieger. Dies bewegt sie dazu der Welt zu entsagen und in ein Kloster zu gehen. Doch das Kloster bietet auch keinen Schutz vor der Gewalt. Besessenheit, Folter, Vergewaltigung und Krankheit herrschen auch hinter den Mauern der vermeintlichen Zuflucht. Daraufhin bricht sie mit ihrem Glauben und flieht aus dem Kloster. Doch das Glück währt nur kurz.
Der innerhalb der Nunploitation-Reihe von X-Rated wiederveröffentlichte Film, welcher früher unter dem reisserischen und ziemlich irreführenden Titel „Nonnen bis auf’s Blut gequält“, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als weit weniger spekulatives Filmchen als befürchet. Stattdessen wird uns ein Drama vor vermeintlich historischem Hintergrund präsentiert. Flavia ist ihrer Zeit weit voraus, sozusagen eine Vorbotin der Emanzipation, die sich keinem Mann unterwerfen will. Zwar werden uns auch hier italo-typisch einige Folterungen und etwas nackte Haut vorgesetzt, jedoch gleitet man glücklicherweise nicht in niedere Gefilde ab, im Gegenteil. Der Film hat sogar eine künsterlisch/groteske Note (Man denke nur an die Szene mit dem Kuhkadaver) Irgendwie erinnern diese Elemente an die Werke eines Pier Paolo Pasolini, ohne aber die Intensität dessen zu erreichen. Dafür arbeitet Gianfranco Mingozzi schlicht und einfach zu oberflächlich. Dennoch haben wir es hier mit einem Highlight des Sub-Genres zu tun, welches sich kein Fan entgehen lassen sollte.
Score: 6
Härte: 6