James Bond gegen die Nazi-Biker? 1970 nahm sich Trashmeister Al Adamson dieses mutigen Unterfangens an, das jedoch bereits schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt war. Hier geht es um haufenweise gefälschter US-Dollars, die im Dritten Reich gedruckt und dann in die Vereinigten Staaten verschifft wurden. Besagte Nazi-Rocker arbeiten im Jahrzehnte späteren Amerika einer deutschen Adelsfamilie zu, die hinter einer erneuten Unterwanderung steckt...
Begeisterte der echte 007 schon frühzeitig mit ausgefallenen Gimmicks, exotischen Schauplätzen und Blockbuster-Storys, so wurde in diesem Falle alles mehrere Nummern kleiner angefertigt: Hauptschauplatz ist eine amerikanische Prärie oder eine Villa mit schönem Antiquariat. Dann kullert mal ein Auto den Hang runter und explodiert. Eine Verfolgungsjagd zu Fuß durch einen Freizeitpark gibt es außerdem, Budget offensichtlich keines. Für einen Adamson ist dieses Machwerk dank der Beteiligung von Broderick Crawford, Scott Brady, John Carradine (spielt den Angestellten einer Zoohandlung), Jack Starrett, John "Bud" Cardos und Bambi Allen allerdings erstaunlich prominent besetzt. Keine Ahnung, was da aus dem Hut gezaubert wurde.
In der Kategorie "Volle Provo, Alter!" rangiert hingegen die Tatsache, dass die Rocker mit Hakenkreuz-Armbinden rumlaufen oder kurzes Archivmaterial aus dem Deutschland der Dreißigerjahre eingefügt wurde. Dann darf die Wehrmacht strammen Schrittes beim Parademarsch daherstiefeln oder der Führer selbst zwei Sätze rauskrakelen.
Fazit: Wo bleibt Austin Powers, wenn man ihn mal wirklich braucht? James Bond im Bikesploitation gibt eine eher müde Gestalt ab, als Agentenabenteuer ist dieser grobe Unfug trotz bemühter Nazi-Sidekicks glatt zum Vergessen. 2 von 10 Punkten.