Eigentlich gehöre ich mich ja selbst verprügelt - als gutgläubiger Erdenbürger habe ich bei DEAD / UNDEAD zum 59. Mal blind einem ansprechenden und erwartungsvollen Cover-Text geglaubt... und bin zum 58. Mal darauf reingefallen.
Pleasant Shadows lautet der Ort dieses merkwürdigen Treibens auf unterstem Amateurfilm-Niveau. Dabei beginnt die Geschichte wie immer: Sieben Teenies treffen sich auf einem Ausflug in die Wildnis, um nach Ihren mehr oder weniger schwerwiegenden Straftaten vom klischeetauglichen Moralapostel-Lehrer wieder gesellschaftstauglich gemacht zu werden.
Das verspricht spannend zu werden (gähn!). Natürlich darf dabei auch der in Insiderkreisen sehr beliebte unterbelichtete Quoten-Hausmeister nicht fehlen! Alsbald raschelt es munter im Gebüsch und selbst die dümmste Blondine unter der potentiellen Opferschar bemerkt, dass da was im Busch ist: Der Kapuzenmann geht um!
Was folgt ist eine Illustre Mischung aus unangebrachten Farbfiltern, merkwürdigen Soundeffekten, hektoliterweise Kunstblut und die guten alten Schweine-Innereien, die man sich wohl von Amateur-Papst Taubert gegen ein geringes Entgelt ausleihen durfte. Der Rest ist 08/15-Slasher in Reinkultur. Die doofen Gören stolpern im Wald herum, dass es nicht mehr feierlich ist. Als sich nach langwierigen 58 Minuten herausstellt, dass man vor dem bösen Dämon „Sorcalak" davonläuft, stellt sich spätestens die Frage nach dem Geisteszustand der immerhin vier Regisseure.
„Bist Du sicher, dass es funktioniert?" - „Uns bleibt nur die Hoffnung!"
Bedeutungsschwangere Dialoge in einem bedeutungslosen Film - aus der harmlosen Teenie-Hatz ist unterdessen ein Zombie-Slasher geworden, nachdem alle von „Sorcy" angeknabberten Akteure zu Untoten mutiert sind. Als der Obermotz auch noch sein wahres Gesicht zeigt tobt der Bär im Publikum.
„Die Sarsilus-Lactura ist der Grund, warum sie Menschen jagen!"
Meine lieben Herren Regisseure - was der Alkohol aus Menschen machen kann. Sollten Sie trotz dieses Ergebnisses jemals wieder daran denken, einige Meter Zelluloid verschwenden zu müssen: Bitte, bitte beim nächsten Mal die Hände weg von diesen bunten Pillen - und ein Gläschen weniger
von dem klaren Fusel hat auch noch niemandem geschadet!
Freut man sich nach 72 Minuten endlich über die ersten Credits im Abspann, meinen die Herrschaften durch eine geniale Idee noch zehn Minuten über die Zukunft „Sorcalaks" einbauen zu müssen. Wenigstens trösten die zahlreichen Outtakes während des Abspanns ein klitzekleines bisschen über den filmischen Murks der letzten anderthalb Stunden hinweg.
Ansonsten war's ein voller Griff ins Klo, bei dem man trotz leckerer Darstellerinnen nicht einmal den „Titten-Bonus" zücken kann.
Ich rate ab ;-)
(2 / 10)