Review

Als Publikumshit des Fantasyfilmfests 2005 angepriesen konnte ich beim humanen Verkaufspreis von gut 10 Euro einfach nicht widerstehen und griff kurzerhand zu. Doch nach rund 75 Minuten Zombiemetzeln bleibt ein eher ernüchterndes Fazit zu ziehen. "Dead Meat" bietet zwar mit seiner irischen Landidylle ein erfrischendes Szenario, doch effektiv genutzt wurden die atmosphärischen, stets trüben und zumindest beinahe menschenleeren Landschaften kaum. Die Story ist, abgesehen von der ein oder anderen BSE-Kuh, kaum mehr als ein dreister Abklatsch von George Romeros "Night of the living Dead" und dementsprechend bis ins letzte Detail vohersehbar. Nur logisch, daß darunter auch die Spannung erheblich leidet. Ok, Revolutionäres konnte man diesbezüglich dem ohnehin einfältig gearteten Genre wegen auch kaum erwarten und deswegen wiegt dieser Kritikpunkt auch weit weniger schwer als die alles andere als überzeugende Regieleistung. Passagenweise wirkt "Dead Meat" extrem holprig und überhastet zusammengeschustert (als ob Regisseur Conor McMahon tatsächlich nur Zelloloid für 78 Minuten zur Verfügung gestanden hätte), Szenenübergänge erscheinen ohne das nötige technische Feingefühl und auch gelang es nicht, die Charaktere in irgendeiner Weise sympathsich oder interessant zu gestalten. Stattdessen werden nach kurzer Einleitung für rund eine Stunde garstige Untote mit Schaufel, Spitzhacke und ähnlichem Gerät aus dem Weg geräumt. Roter Lebenssaft fliesst hierbei durchaus literweise und auch die abgetrennten und gespaltenen Schädel summieren sich zu einer stattlichen Anzahl. Auch technisch gehen die Effekte voll in Ordnung. Nicht unerstaunlich, daß "Dead Meat" das Prädikat "Keine Jugendfreigabe" zu Teil wurde und der Film somit quasi für jederman zusammen mit "Winny Puh" oder den "Teletubbies" ohne größere Probleme erwerbbar ist. Noch vor 10 Jahren hätte sich niemand auch nur im Ansatz gewundert wenn das "Tote Fleisch" ohne Umwege auf dem Index gelandet wäre - gerade weil der Film seine Gewaltszenen ziemlich deutlich zum reinen Selbstzweck zelebriert...

Wie gesagt, wirklich spannend oder gar in irgendeiner Weise anspruchsvoll ist das Ganze nämlich leider nicht. Dafür über weite Strecken viel zu dunkel und mitunter überstürzt umgesetzt - die unsympathischen Charaktere und die wenig umwerfenden 0815-Darsteller tun ihr übriges. Wer simple (B)-Zombiefilme nach bekanntem Strickmuster mag, kann sich "Dead Meat" dennoch gern mal reinziehen: Humorloses Gore gibts in ansehlichen Mengen und eine gewisse, dem Handlungsort Irland zu verdankende Atmosphäre lässt sich ebenfalls nicht vollkommen verleugnen.

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