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Maul- und Klauenseuche sowie BSE waren nur der Anfang, nun hat Irland auch noch die neu grassierende Zombieseuche am Hacken, ausgelöst durch infizierte Kühe. Das bekommen auch Helena und Martin zu spüren, als sie einen Mann überfahren und der vermeintlich Tote quickuntot Martin beißt, der Trip wird für Helena zur Horrortour. Der nahegelegene Bauernhof bietet ein morbides Szenario statt der erhofften Rettung und der herannahende Partner ist sichtlich zombifiziert, das schränkt ihre Möglichkeiten erheblich ein. Martins Gehirn per Staubsauger durch die Augenhöhle zu saugen ist nicht die schlechteste Idee und zeugt bereits von dem rabenschwarzen Humor, ohne gleich in die um sich greifende "Shaun Of The Dead"-Welle einzustimmen. Nein, außer dem Schmunzeln bei einigen Zombieauftritten und den rabiaten, doch ebenso wenig humorlosen Auseinandersetzungen mit denen versucht Regieneuling Conor McMahon seinem Low Budget Beitrag Spannung zu verpassen und er kann es. Mit der Zeit findet sich eine kleine Gruppe Überlebender zusammen, neben Helena noch der pragmatische Totengräber, ein knurriger Trainer sowie dessen zurückhaltende Frau, bei deren Odyssee durch den irischen Landstrich versucht der zusammengewürfelte Haufen ständig, sich seiner Haut zu erwehren. Die Kulisse ist herrlich, fast schon etwas grotesk wirken die grünen Auen und idyllischen Burgruinen von den Infizierten heimgesucht. Die sehen, was die Masken angeht, wie in jedem zweiten Amateurfilm aus, mal mehr und mal weniger mit Mumpitz im Gesicht zugeschmiert. Auch die Goreeffkte, und davon gibt es nicht gerade wenige, sind technisch nicht auf dem Niveau eines Tom Savini, dafür allerdings von grellen Ideen bei den Killings beseelt. Filmisch rangiert "Dead Meat" bereits im Independentbereich, auch was die guten Darsteller angeht. Der Überlebenskampf gestaltet sich kurzweilig, Rinderwahnsinn wird hier neu definiert und Zombies (obwohl der Begriff nicht auftaucht) kriegen gehörig ihr Fett weg, auch wenn es "fucking children" sind. Dort, wo viele neuzeitliche Zombiekomödien der Kollegen aus England, Spanien (besonders übel: "Mucha Sangre" und Co) und den USA glatt und mainstreamig mit Albernheiten statt einem Hauch von Understatement nerven, drehen ein paar Iren einen geradlinigen Streifen, der Spass macht und nichts versucht, was mit kleinem Budget nicht zu realisieren wäre. Die gelungene Mischung aus ernsten Passagen und pechschwarzem Humor ist eine Wohltat, wenn man die unzähligen überflüssigen Zombiekomödien der letzten Jahre satt hat und mal wieder ein charmantes B-Movie sehen mag. Und für die Gorehounds unter uns gibt es es noch ein leckeres Finale, Köpfe rollen, bzw, fliegen allerdings auch vorher schon über die Leinwand. Natürlich hat man auch George A. Romeros Klassiker studiert und dezent verwurstet, mit Gespür für das Genre und nicht einfach stumpf zusammengeklaut. Der ätzende Schweinerock im Abspann verdiente eigentlich einen Punkt Abzug, doch Schwamm drüber, das trübt den Unterhaltungswert dieses gelungenen Funsplatters kaum.

Fazit: Kleiner Überraschungshit von der Insel, blutig und voll gelungenem, tiefschwarzem Humor. Für Puristen, die weder eine anspruchsvolle Story noch phantastische Anleihen brauchen. 7/10 Punkten

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