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Nachdem John Hughes mit „Kevin allein zu Haus“ einen Mega-Hit geschrieben hatte, kam in Jahr darauf von ihm der etwas leisere Giftzwerg in die Kinos. Wieder steht ein Junge im Mittelpunkt, doch diesmal sind die Sympathien des Publikums anders gelagert: „Giftzwerg“ Doyle ist ein grauenhaft überheblicher Snob. Er kommt ganz nach seinem schleimigen Upper-Class-Vater, der sich von Doyles Mutter hat scheiden lassen, ihr die Schuld dafür in die Schuhe schob und auch noch das Sorgerecht für das Kind übernehmen konnte.
Der Film dreht sich drum, dass Dutch (Ed O’Neill), der neue Freund der Mutter – einer aus der Arbeiterklasse – Söhnchen Doyle für Thanksgiving aus der Privatschule nach Hause chauffiert.

Diese Ausgangslage kommt einem doch bekannt vor? Schon im 1987 entstandenen Hughes-Film Planes, Trains and Automobiles („Ein Ticket für zwei“) – und natürlich in vielen anderen Filmen davor – waren zwei unterschiedliche Charaktere gemeinsam unterwegs und kamen sich während ihrem Reise näher. Hughes rezikliert sein Erfolgsrezept hier mit zwei Figuren aus extrem unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und verschärft den Konflikt damit um ein Vielfaches.

Die Episoden, die Dutch und Doyle gemeinsam durchleben, bis sie schließlich „ganz unten“ angekommen sind, sind nicht besonders originell, aber immer amüsant und witzig. Es gibt ein paar Längen, doch Hughes erzählt geschickt und hält das Interesse des Publikums bei der Stange. Ethan Embry, der Darsteller des Jungen sticht dabei schauspielerisch am meisten hervor; Ed O’Neill (Al Bundy aus „Eine schrecklich nette Familie“) schneidet neben ihm nicht besonders gut ab, hauptsächlich dank seinen Versuchen, seinen Part mit zusätzlichem unnötigem Grimassieren komischer zu gestalten, als er ist.

Insgesamt ein kurzweiliger, unterhaltsamer Film; ich habe das Anschauen jedenfalls nicht bereut.
PS: Regisseur Peter Faiman hat genau zwei Kinofilme inszeniert: Dutch und – Crocodile Dundee!

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