Murder in the first besticht vor allem durch einen ganz außerordentlichen Kevin Bacon. Absolut glaubwürdig präsentiert sich dieser als Gefangener des wohl berühmtesten Gefängnisses Alcatraz, wo er der teuflischen Willkür eines sadistischen Gefängnisdirektors ausgeliefert ist. Die menschenverachtende Brutalität sowie die psychische und physische Grausamkeit, welche „Poor Bacon“ erfahren muss, versetzt den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle: Von Entsetzen über Betroffenheit bis hin zu blanker Wut auf den gewissenlosen prison warden, der mit Gary Oldman geradezu grandios besetzt ist. Der Zuschauer merkt sehr bald, dass eine Eskalation vorprogrammiert ist….
Im weiteren Verlauf des Films entwickelt sich die Geschichte zu einem Jura-Thriller a la „Die Jury“ oder „Zwielicht“ und liegt dabei auch auf ähnlich hohem Niveau. Christian Slater als junger Pflichtverteidiger muss sich gegen viele mächtige Gegner stellen, um den Geschworenen diejenige Gerechtigkeit abzuringen, auf die auch der Zuschauer des Films inständig hofft. Dabei begibt er sich auf Wege, die weder Richter, noch Staatsanwalt zu Anfang begreifen können. Die Auflösung lässt jedoch nicht sehr lange auf sich warten…
FAZIT: Ein sehr genialer Film mit Starbesetzung. Sehr kurzweilige und mitreisende Unterhaltung mit enormem Tiefgang. Besonders das Ende treibt dem Zuschauer eine Gänsehaut über den Rücken. Sensible Freunde der Kunst sollten sich eine Packung Taschentücher bereitlegen….
8/10