Review

Herzlich willkommen zum 6. Entry der sich im Teufelskreis der eigenen Regeln befindlichen Freitag der 13. Reihe.

Jason lebt!
Aber erst, nachdem ihn zwei depperte College Jungs aus seinem wohlverdienten Grab gebuddelt und ihn mittels eines Wetterhahns durchbohrt haben. Just in diesem Moment schlägt ein Blitz in den Bohrer und gibt dem Jason seine Lebensenergie zurück…wenn man das so nennen will.
Was macht der Jason, wenn er wach ist? Genau!
Sein erstes Opfer ist der Sidekick College Junge mit Namen Horst. Recht witziger Start, und würde mein Papa nicht auch so heißen, hätte das schon einen Punkt gegeben.
Überhaupt gingen die Macher mit einer gehörigen Portion Humor an die Sache ran und das garnicht mal schlecht. So ist es spaßig mitanzusehen, wie der Titelzug nach dem ersten Kill in Jasons Auge erscheint, nachdem dieser dort wie James Bond eingelaufen ist.
Der einzige überlebende Zeuge von Jason’s Auferstehung rennt nun zum Sheriff, der ihm natürlich kein Wörtchen glaubt und ihn erstmal ins Café Viereck sperrt.
Freie Bahn für unser aller Lieblings-Slasher, denn wie eine der wenig talentierten Hauptaktricen bemerkt ist heute Anniversary Day, Folks: Freitag der 13.
Bevor also die ersten potentiellen Opfer merken, dass sie in einem Horrorfilm sind, schnell noch um 12 Uhr nachts beim nächsten Obi-Markt vorbei‚ einen frischen Jumpsuit besorgt und ab geht’s.

Auch im 6. Teil der niemals-enden-wollenden Saga um den Eishockeymasken tragenden Schlitzer J. Vorhees werden schweres Goregeschütz und Funkills erster Güte aufgefahren.
Leider ist davon aber in der deutschen Version nicht mehr allzu viel zu sehen, was den Spaß für die Gorehounds selbstverständlich schmälert. Denn machen wir uns nichts vor, der einzige Grund, sich diese Filme zu Gemüte zu ziehen sind die KILLS, KILLS und nochmals KILLS.
Nach ein paar Teenies sind auch alte Männer, Liebespärchen und ein paar Gotcha Spieler dran, von denen sich einer offenbar für Eddie Deezen hält.
Die Opfer enden als blutrotes Smiley am Baum, bekommen zerbrochene Flaschen durch den Hals gepfercht oder enden als Teenager-Schaschlik…roh.

Regisseur Tom McLoughlin, der später die zweifelhafte Ehre hatte die kurzlebigen Fernsehserien zu ’Freitag der 13.’ und ’Nightmare on Elmstreet’ zu inszenieren, versucht also den Witz mit Rabiatheit zu paaren und schafft es so fast über die nicht vorhandene Story hinweg zu täuschen.
In einer Nebenhandlung kommt eine Schar kleiner Kinder zum Camping nach Chrystal Lake, dessen Erzieherinnen aber lieber ein Kartenspiel namens ’Camp Blood’ spielen, bei der Jason der Piek Bube ist (hahaha).
Und während der Schlitzer Plot sich ausweitet, bekommen wir Dialog Perlen wie dieses Gespäch von zwei Teenagern präsentiert, die gerade den Geschlechtsakt (natürlich bekleidet) vollziehen:
„Halt ihn steif, bis der Song zuende ist!“
(Jason kappt den Strom!)
„Ey hast Du’s schon gehabt?“
„Ja, war das nich das Ende vom Song?“

Jaja, hier sind wir auf vertrautem Terrain. Und vertaut sind auch die Mittel, mit denen McLoughlin versucht, die Spannung bis zum Abspann zu halten: Ego-Perspektive mit vorgehaltener Machete, der ’Knickebocker-Kill’ und ein Kind das sagt: „Ich denke, wir sind totes Fleisch.“
Nanana! Was sagte doch gleich die Erzieherin dem kleinen Mädchen, als es fragte: Warum da draußen so komische Dinge vor sich gingen?
„Weil Erwachsene Spaß dran haben sich zu erschrecken.“ Eben! 5/10

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